Zwischen Jakobsweg und Familienturbulenzen: Herzkino "Nächste Ausfahrt Glück - Weg zur Wahrheit" heute (02.11.202) im ZDF

© ZDF/Christiane Pausch
Das ZDF Herzkino präsentiert heute Abend um 20:15 Uhr die neueste Episode der beliebten Reihe "Nächste Ausfahrt Glück". Unter dem Titel "Weg zur Wahrheit" rückt einmal mehr Katharina Wegener in den Mittelpunkt, die nach dem erneuten Verschwinden ihrer Jugendliebe Juri einen tiefgreifenden Neuanfang sucht. Was als spirituelle Reise auf dem Jakobsweg beginnt, wird rasch zu einer weiteren turbulenten Verstrickung in den familiären und kleinstädtischen Dramen Eisenachs. "Nächste Ausfahrt Glück - Weg zur Wahrheit" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Der Sehnsuchtsort Jakobsweg - Und die Realität in Eisenach
Eigentlich sehnt sich Katharina, brillant verkörpert von Valerie Niehaus, nach einer Auszeit, nach der Stille und dem inneren Frieden, den eine Pilgerwanderung verspricht. Nach dem Verlust Juris, der sich nach Kanada verabschiedet hat, möchte sie in Spanien zu sich selbst finden - ganz ohne Handy, um einmal wirklich unerreichbar zu sein. Doch wie so oft im Leben, besonders im Herzkino, macht die Realität ihr einen Strich durch die Rechnung.
Die Provinzidylle Eisenachs in Thüringen wird erneut zum Schauplatz emotionaler Notfälle. Auf der einen Seite steht Dr. Willi Hoffmann (Ernst Stötzner), Juris schrulliger Vater, dessen Demenz voranschreitet. Er sucht beharrlich nach seinem Sohn und braucht Katharinas gesamte Aufmerksamkeit, was ihre Abreise immer wieder verzögert. Seine unorthodoxen Proteste gegen Juris Verschwinden führen sogar dazu, dass Willi von der Polizei aufgegriffen wird - ein deutliches Zeichen, dass Katharina in ihrer Rolle als Retterin und Kümmerin unabkömmlich ist.
Das Geheimnis des fremden Mannes
Die wohl spannendste Wendung der Episode entspinnt sich jedoch rund um den Kindergarten. Ein geheimnisvoller Mann, der die Kinder beobachtet, weckt schnell Katharinas Misstrauen. Er stellt sich als Patenonkel des kleinen Peter Schober vor, dem Sohn von Laura Schober (Susanne Bormann), Yvonnes (Winnie Böwe) Schwester, die gerade erst nach Eisenach gezogen ist.
Was zunächst nach einem harmlosen Familientreffen aussieht, entpuppt sich als handfester Skandal. Die Freundinnen Yvonne, Sybille (Susanna Simon) und Katharina beginnen zu recherchieren, denn Laura hat ihre Heimatstadt verlassen, um eine Affäre mit einem verheirateten Mann zu beenden. Als Katharina den Fremden in einer Buchhandlung beim Kaufen von Büchern über den Zölibat ertappt, spitzt sich die Detektivarbeit zu. Die Wahrheit kommt ans Licht: Es handelt sich um Pfarrer Josef Steinberger (Sebastian Klein), den Priester einer Nachbargemeinde, der in Wahrheit Lauras verheirateter Liebhaber ist. Diese moralische Zwickmühle und die heimliche Recherche der Freundinnen verleihen der Folge eine fast schon kriminalistische Würze, eingebettet in das vertraute Milieu.
Die neue Liebe und das alte Raster
Trotz der inneren Zerrissenheit findet sich für Katharina auch ein potenzieller neuer Flirt am Horizont. Der charmante Sascha Falk (Bert Tischendorf), der Inklusionsbeauftragte der Stadt, bemüht sich nachdrücklich und sehr charmant um ein Date mit ihr. Seine Annäherungsversuche bilden einen willkommenen Gegenpol zur Schwere der familiären Probleme.
"Weg zur Wahrheit" bedient damit die Kernthemen der Herzkino-Reihe: Es geht um Liebe und Verlust, familiäre Loyalität, die Suche nach der eigenen Identität und die Herausforderung, das Glück neu zu definieren, wenn die Jugendliebe plötzlich wieder verschwunden ist. Die Kulisse Eisenachs bietet dabei stets einen geerdeten Rahmen für die grossen Emotionen, die sich im Kleinen abspielen. Auch wenn das Drehbuch bisweilen auf bekannte Muster zurückgreift, liefert die Folge doch eine solide Portion Unterhaltung und Herzschmerz für den Sonntagabend, bei dem die Frage nach dem "Weg zur Wahrheit" am Ende oft nur bedeutet: Bleib, wo dein Herz und deine Verantwortung dich am meisten brauchen.








