Eine Gaunerkomödie mit Herz und Schmäh: "Alles Schwindel" heute (10.09.2025 in der ARD

© BR/ORF/Petro Domenigg
Ein Kunstraub, ein Familiengeheimnis und ein Hauch von Haute Couture - der Fernsehfilm "Alles Schwindel", den die ARD heute (10.09.2025) um 20:15 Uhr wiederholt, ist eine charmante Mischung aus Krimi und Komödie. Er entführt das Publikum in die Welt der Kunstfälschung und des Wiener Adels, wo nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Mit einer Prise schwarzem Humor und einer Menge Wortwitz inszeniert der Film eine Geschichte, die herrlich überzeichnet ist und dennoch einen überraschend menschlichen Kern hat. Der Fernsehfilm "Alles Schwindel" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Das Geheimnis des Museumswächters
Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Museumswächter Albert Wolf (Udo Samel) Zeuge des Diebstahls von Gustav Klimts "Der Kuss" wird und dabei einen Herzinfarkt erleidet. Seine Tochter Isabell (Ursula Strauss), eine erfolgreiche Modedesignerin aus Paris, eilt an sein Krankenbett. Dort erfährt sie das überraschende Geständnis ihres Vaters: Das im Museum gestohlene Gemälde ist nur eine Fälschung. Das Original des unschätzbar wertvollen Kunstwerks hängt in seinem Versteck zu Hause. Dieser schockierende Moment entfesselt eine turbulente Kette von Ereignissen. Isabell muss sich nun nicht nur mit dem Doppelleben ihres Vaters auseinandersetzen, sondern wird selbst in eine rasante Jagd nach dem verschwundenen Diebesgut verwickelt.
Adel, Schulden und ein Gorilla
Parallel dazu verfolgt der Film die Geschichte von Graf Leopold von Hohensinn (Benno Fürmann), einem Spross verarmten Adels, der durch den Verkauf des gestohlenen Bildes seine Schulden begleichen will. In seiner Verzweiflung gerät er an zwielichtige Gestalten, darunter ein usbekischer Geschäftsmann, der sich für viel Geld einen Adelstitel kaufen möchte. Diese skurrilen Begegnungen, gespickt mit absurden Momenten wie dem Auftauchen eines Gorillas, geben der Handlung eine besondere Würze und unterstreichen den komödiantischen Ansatz. Die Kombination aus wienerischem "Schmäh" und dem schnellen Tempo einer amerikanischen Screwball-Komödie macht den Film zu einem Vergnügen für alle, die pointierte Dialoge und herrlich schräge Charaktere mögen.
"Alles Schwindel" ist eine gelungene Gaunerkomödie, die gekonnt mit Klischees spielt und dennoch eine eigenständige Geschichte erzählt. Der Film von Regisseur Wolfgang Murnberger ist ein Beweis dafür, dass gute Unterhaltung keine effekthascherischen Bilder braucht, sondern von cleverem Drehbuch und starken Schauspielern lebt. Die Chemie zwischen Ursula Strauss und Benno Fürmann ist unbestreitbar und trägt maßgeblich zum Charme des Films bei. Der Film ist eine unterhaltsame Lektion über die dünne Linie zwischen Wahrheit und Lüge, die Originalität in der Fälschung und die wahre Kunst des Überlebens, wenn das eigene Leben plötzlich Kopf steht. Einschalten lohnt sich für alle, die eine Komödie mit Hirn und Herz suchen.