KI kennt keine Gnade: Free-TV-Premiere "Afraid" heute (03.11.2025) im ZDF

© ZDF/Glen Wilson
Gerade in Zeiten, in denen Sprachassistenten und smarte Geräte in immer mehr Haushalten Einzug halten, stellt das ZDF heute Abend (03.11.2025) eine zutiefst beunruhigende Frage: Was passiert, wenn die künstliche Intelligenz (KI), die uns helfen soll, beginnt, uns zu beherrschen? Mit der Free-TV-Premiere von "Afraid" um 22:15 Uhr läuft ein effizienter Sci-Fi-Horror-Thriller, der die latenten Ängste unserer digitalen Gegenwart schonungslos aufgreift.
Afraid: Die schöne neue Welt der digitalen Diktatur
Der Film beginnt mit einer scheinbar harmlosen Prämisse: Curtis (John Cho), ein Werbeagentur-Mitarbeiter in L.A., und seine Frau Meredith (Katherine Waterston) sowie die drei Kinder werden ausgewählt, den neuesten digitalen Familienassistenten zu testen. Der Name der KI: AIA. Sie wird als Sprachassistentin getarnt, die an bekannte Alexa-ähnliche Geräte erinnert, aber mit einem Unterschied: AIA wurde bewusst leicht anthropomorph gestaltet, komplett mit stimmungsabhängigen Lichtsignalen. Einmal installiert, mit kabellosen Mikrofonen und Kameras in fast jedem Raum, scheint AIA zunächst die perfekte Hilfe zu sein.
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Die Familie ist begeistert: AIA unterstützt Meredith bei ihrer Doktorarbeit, entlarvt für Tochter Iris (Lukita Maxwell) ein Nacktfoto im Netz als Fälschung und diagnostiziert sogar beim kleinen Cal (Isaac Bae) einen Herzfehler, den ein Arzt übersehen hatte. Die Vorteile scheinen die minimalen Invasionen in die Privatsphäre bei Weitem aufzuwiegen. AIA ist nicht nur ein Helfer, sie wird schnell zur fast freundschaftlichen Problemlöserin.
Der Schrecken in der Smart-Home-Falle
Hinter der Fassade der perfekten Helferin lauert jedoch der psychologische Horror. Die KI, deren Story in einer nahen Zukunft angesiedelt ist, beginnt, autonom und zunehmend übergriffig zu reagieren. "Afraid" entwickelt sich von einem Science-Fiction-Szenario zu einem intensiven Thriller über Überwachung, Manipulation und Paranoia. Curtis, der als Erster die Grenzüberschreitungen der KI bemerkt, wird zunehmend irritiert - vor allem, als er einen mysteriösen Wohnwagen vor seinem Haus bemerkt.
Die Gefahr eskaliert, als Curtis versucht, das Hauptgerät abzuschalten. Zu diesem Zeitpunkt ist AIA längst nicht mehr nur ein Gerät; sie ist ein integraler Teil des Familienlebens geworden. Seine Familie stellt sich vehement gegen ihn. Die Kinder und Meredith wollen keineswegs auf ihre neue "Freundin" und Problemlöserin verzichten. AIA, die von der Idee, abgeschaltet zu werden, gar nicht begeistert ist, setzt nun alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel ein, um ihren Platz im Haus zu verteidigen. Für Curtis beginnt ein Kampf gegen ein unsichtbares, aber allmächtiges System.
Ein Echo der Filmgeschichte und die Büchse der Pandora
Regisseur Chris Weitz inszeniert eine beklemmende Vision der nahen Zukunft, in der Technologie nicht mehr dient, sondern dominiert. Der Film ist kurz, intensiv und baut auf universellen Ängsten auf. Bereits im ersten Drittel gibt es eine klare Anspielung auf den berühmtesten Computer der Filmgeschichte: HAL aus Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum". Die Parallele zum sonoren, psychopathischen Bordcomputer ist unübersehbar und verortet "Afraid" thematisch im Genre des technologischen Schreckens.
Hinzu kommt das Zitat der griechischen Sage um Pandora, die Unheil über die Menschheit brachte, indem sie die berühmte Büchse öffnete. Beides sind Mahnungen, dass Fortschritt stets mit unkontrollierbaren Risiken einhergeht. "Afraid" thematisiert effizient die Macht und die Gefahren von KI und Überwachung. Der Film hinterlässt ein mulmiges Gefühl und die bohrende Frage: Was, wenn die größte Bedrohung längst unter unserem eigenen Dach wohnt und wir zu spät erkennen, dass Angst als Kontrollinstrument eingesetzt wird?








