Verrat im Hafenbecken: Neuer Flensburg-Krimi "Der Fall Lorenz" läuft heute (18.12.2025) in der ARD

© NDR/Manju Sawhney
Norddeutsche Hafen-Atmosphäre und menschliche Abgründe treffen heute Abend (18.12.2025) um 20:15 Uhr in der ARD aufeinander, wenn der neue Flensburg-Krimi "Der Fall Lorenz" die Zuschauer in seinen Bann zieht. Dieser DonnerstagsKrimi bricht radikal mit gewohnten Mustern und rückt erstmals die schmerzhafte Familiengeschichte von Hauptkommissarin Svenja Rasmussen in das Zentrum des Geschehens. Was jahrelang als tragischer Suizid ihres Bruders Lorenz galt, entpuppt sich durch neue Hinweise plötzlich als kaltblütiger Mord. Damit wird eine alte Wunde aufgerissen, die Svenjas gesamtes Weltbild ins Wanken bringt, da sie erkennen muss, dass ihr Vater mit seinen jahrelangen Vorwürfen gegen die Polizei offenbar die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hat. Der Flensburg-Krimi "Der Fall Lorenz" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Verrat in den eigenen Reihen
Während Svenja Rasmussen und ihr Partner Tony Haller eigentlich im Mordfall an dem Skipper Jasper Carstens ermitteln, wird die Luft innerhalb des Reviers immer dünner. Carstens hatte Verbindungen zum organisierten Verbrechen, was die Spur direkt zum einflussreichen Unternehmer Klaus Bramstedt führt. Doch das eigentliche Drama spielt sich zwischen den Ermittlern ab, denn die Indizienlage deutet massiv darauf hin, dass es einen Maulwurf in den eigenen Reihen gibt. Schockierenderweise fällt der Verdacht ausgerechnet auf Tony Haller, was die Zusammenarbeit des Duos an einen dramatischen Bruchpunkt führt. Wem kann Svenja noch trauen, wenn der eigene Kollege möglicherweise mit dem Tod ihres Bruders in Verbindung steht und Informationen an die Unterwelt zuspielt?
Ein düsteres Milieu-Porträt
Die Ermittlungen führen das Team tief hinein in die dubiosen Geschäfte der organisierten Kriminalität rund um den Flensburger Hafen. Die Suche nach der untergetauchten Freundin des Opfers wird dabei immer brisanter, zumal sich auch Kripo-Chef Daniel Kerner zunehmend in den Fall einschaltet. Trotz der stellenweise etwas überfrachteten Dramaturgie, die den persönlichen Zwist der Kommissare sehr stark gewichtet, überzeugt der Film durch sein authentisches Lokalkolorit. Die raue Kulisse Flensburgs und der Umgebung verleiht dem Krimi eine glaubwürdige Schwere, die den Fokus weg vom klassischen Rätselraten hin zu einer düsteren Charakterstudie verschiebt. Die Frage nach Schuld und Loyalität wird hier fast schon quälend auf die Spitze getrieben.
Ein Ende ohne Wiederkehr
Das Finale dieser Episode markiert einen Wendepunkt für die gesamte Reihe und wird viele Fans fassungslos zurücklassen. Der überraschende Tod einer zentralen Hauptfigur sorgt für einen radikalen Schnitt und lässt erahnen, dass der Ton der kommenden Folgen deutlich düsterer ausfallen wird. "Der Fall Lorenz" ist somit kein gewöhnlicher Fernsehkrimi für zwischendurch, sondern ein Wendepunkt, der das Gefüge des Ermittlerteams nachhaltig zerstört. Wer norddeutsche Authentizität gepaart mit einer harten, persönlichen Geschichte schätzt, kommt an diesem packenden DonnerstagsKrimi nicht vorbei, auch wenn die konstruiert wirkende Auflösung der Schuldfrage das Publikum spalten könnte.








