Tatort-Doppelfolge mit Wotan Wilke Möhring: Falke legt sich mit der Mafia an - heute (21.12.2025) in der ARD
Dunkle Wolken ziehen heute Abend (21.12.2025) über der deutsch-niederländischen Grenze auf, wenn das Erste um 20:15 Uhr zu einem Krimi-Ereignis der Sonderklasse bittet. In einer monumentalen 180-minütigen Doppelfolge muss sich Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) einer völlig neuen beruflichen Realität stellen. Nach dem emotionalen Abschied seiner langjährigen Partnerin Julia Grosz (Franziska Weisz) bekommt der Hamburger Ermittler heute erstmals Verstärkung durch den Cyber-Kriminalisten Mario Schmitt (Denis Moschitto). Der Einstand des neuen Kollegen könnte kaum brisanter ausfallen: Während Falke für seinen direkten, oft instinktgetriebenen Ermittlungsstil bekannt ist, agiert Schmitt als wortkarger IT-Forensiker eher im Hintergrund der digitalen Welt. Dieses ungleiche Duo muss in den Episoden "Ein guter Tag" und "Schwarzer Schnee" erst mühsam eine gemeinsame Basis finden, während sie gegen die Strukturen eines der gefährlichsten Verbrechersyndikate Europas antreten. Nach Ausstrahlung werden beide Tatort-Folgen auch in der ARD-Mediathek abrufbar sein.
Tatort "Ein guter Tag" - Ein rätselhaftes Verschwinden und ein neues Gesicht
Den Auftakt bildet "Ein guter Tag", eine Episode, die den Zuschauer sofort in das gefährliche Spiel verdeckter Ermittlungen hineinzieht. Gemeinsam mit der niederländischen Kollegin Lynn de Baer (Gaite Jansen) suchen Falke und sein neuer Partner nach dem verschollenen Ermittler Carsten Kellmann, der unter dem Decknamen Joe Glauning (Andrei Viorel Tacu) im Milieu operierte. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt dabei zusehends, denn lange bleibt unklar, ob Kellmann Opfer einer Gewalttat wurde oder zum Clan des inhaftierten Paten Ahmed Saidi (Yousef Sweid) übergelaufen ist. Das Finale der ersten Folge lässt das Ermittler-Trio schockiert zurück, als sie den schwer gefolterten und psychisch gebrochenen Kellmann finden, der offenbar selbst zum Mörder wurde. Dass Schmitt seine Fähigkeiten als IT-Experte hier erstmals unter Beweis stellen muss, um Licht ins Dunkel der kriminellen Logistik zu bringen, verleiht der Dynamik zwischen den Männern eine zusätzliche Spannungsebene.
Tatort "Schwarzer Schnee" - Die Spur des Geldes und das Erbe des Paten
Nahtlos schließt um 21:45 Uhr der zweite Teil "Schwarzer Schnee" an, der die Ermittlungen nach Emden führt und den Druck massiv erhöht. Im Zentrum der Jagd steht nun Karim Saidi (Yasin el Harrouk), der Sohn des inhaftierten Paten, der ein riskantes Großgeschäft im Hafen initiiert hat. Während die Zahl der Auftragsmorde steigt und die Kaltblütigkeit der Organisation immer deutlicher wird, versucht Falke verzweifelt, Informationen aus dem in der Psychiatrie festsitzenden Kellmann herauszupressen. Ist dessen Wahnsinn nur eine Maske oder hat der Kontakt mit der Mocro-Mafia und Handlangern wie Ervin Zoric (Sascha Alexander Gersak) seine Seele endgültig zerstört? Die Suche nach der Wahrheit führt das Team tief in ein Geflecht aus internationalem Drogenhandel und korrupten Strukturen, das selbst für einen erfahrenen Haudegen wie Falke neue Dimensionen des Schreckens bereithält.
Ein gewagtes Experiment im Ersten
Ob sich das Einschalten für diesen dreistündigen Marathon lohnt, muss jeder Tatort-Fan für sich entscheiden, doch der Mut zur Größe ist dem Format deutlich anzumerken. Die Doppelfolge entfaltet eine für den Tatort ungewöhnlich dichte, fast schon serielle Erzählung, die mit ihrer internationalen Logistik und der düsteren Atmosphäre punktet. Auch wenn die komplexe Verzahnung der vielen Schauplätze und moralischen Dilemmata manchmal unter der eigenen Ambition schwankt, bleibt ein kraftvoller Thriller übrig, der vor allem von der Chemie zwischen Falke und seinem neuen Partner Schmitt lebt. Es ist ein ungleichgewichtiger, aber intensiver Trip in ein Milieu, das sonst eher selten so explizit im Fernsehen themisiert wird. Wer Lust auf harte Krimikost und eine packende Neuausrichtung des Hamburger Ermittlers hat, sollte diesen Abend am Sund und an der Grenze nicht verpassen.








