Therapie auf vier Pfoten: "Käthe und ich - Ein gutes Leben" heute (19.09.2025) in der ARD
In der ARD läuft heute (19.09.2025) ab 20:15 Uhr der Fernsehfilm "Käthe und ich - Ein gutes Leben". Es gibt Geschichten, die es schaffen, trotz ihrer Schwere eine wohlige Wärme auszustrahlen. Die 11. Folge der beliebten ARD-Reihe "Käthe und ich" ist eine davon. Sie widmet sich dem brisanten und oft tabuisierten Thema Altersarmut und beleuchtet, wie schnell Menschen, die ihr ganzes Leben lang hart gearbeitet haben, in soziale Isolation und finanzielle Not geraten können. Im Mittelpunkt steht der einfühlsame Psychologe Paul Winter (Christoph Schechinger), der gemeinsam mit seiner vierbeinigen Kollegin Käthe einer Seniorin helfen muss, die aus Stolz und Scham in die Obdachlosigkeit abdriftet. "Käthe und ich - Ein gutes Leben" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Ein Hund erobert die Herzen
Im Zentrum der Serie steht natürlich die Australian-Shepherd-Hündin Käthe, gespielt von der bezaubernden Hoonah. Ursprünglich war die Rolle für einen erfahreneren Hund namens Coda vorgesehen, doch Hoonah hat sich die Rolle auf eine ganz besondere Art "erschmeichelt" - indem sie sich beim Casting einfach an die Regie gekuschelt hat. Ihre natürliche Ausstrahlung und ihr Kuschelfaktor sind eine Wohltat für die Seele. Sie trägt wesentlich dazu bei, dass der Film trotz seines ernsten Themas eine warme, tröstliche Atmosphäre hat. Die malerische Mecklenburgische Seenplatte, in der gedreht wurde, unterstreicht diese Stimmung mit ihren ruhigen Bildern und dem sanften Licht.
Die Würde eines Menschen
Die Handlung des Films beginnt mit einer schockierenden Beobachtung. Der Psychologe Paul Winter (Christoph Schechinger) sieht bei einem Spaziergang, wie seine ehemalige Klavierlehrerin Lore Lehmann (Birgit Berthold) Pfandflaschen im Müll sucht, um zu überleben. Die einst angesehene Frau versucht, ihre Notlage zu verbergen. Der Anblick lässt Paul jedoch nicht los. Nach Gesprächen mit seiner Mutter Helga (Hildegard Schroedter) und seinem besten Freund Eric (Ulrich Brandhoff), mit denen Paul in einer Art therapeutischen WG am See lebt, erkennt er die Tiefe der Misere. Lore Lehmann hat ihre Wohnung verloren und sogar ihren geliebten Hund Klaus, der temporär bei der Familie Wagner unterkommt, abgeben müssen, wo sich Tierarzt Eric liebevoll um den herzkranken Hund kümmert.
Unter dem Vorwand, dass seine Mutter Klavierunterricht nehmen möchte, lädt Paul sie auf den Gutshof ein. Während Käthe das Vertrauen der Seniorin mit ihrer sanften Art gewinnt, muss sich Paul auch mit dunklen Gerüchten auseinandersetzen. Die strenge Sabine Wagner (Isabell Gerschke), deren Tochter Tanja (Cléo Buzási) ebenfalls eine ehemalige Schülerin von Lore ist, beschuldigt die Frau, sie bestohlen zu haben. Diese Anschuldigung hat für Lore schwerwiegende Folgen, denn ihre Kunst lebt auch von ihrem Ruf.
Ein stiller Appell
Das Drehbuch von Brigitte Müller und die Regie von Oliver Liliensiek erzählen diese berührende Geschichte mit viel Feingefühl. Sie schaffen es, gesellschaftliche Themen wie Würde, Misstrauen und Einsamkeit mit leisen Zwischentönen und ohne erhobenen Zeigefinger zu behandeln. Das Schauspiel von Birgit Berthold in der Episodenrolle der Lore Lehmann ist dabei eindrucksvoll. Es ist eine Geschichte über innere Stärke und die Kraft, auch in aussichtslosen Situationen Haltung zu bewahren.
Wer die Geschichte weiterverfolgen möchte, sollte sich schon jetzt den nächsten Sendetermin vormerken: Der zwölfte Film der Reihe, "Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe", wird am kommenden Freitag (26.09.2025) im ERSTEN ausgestrahlt.








