Pathologin am Abgrund: Neuer Thüringen-Krimi "Theresa Wolff - Passion" heute (04.10.2025) im ZDF

© ZDF/Felix Abraham
Heute Abend (04.10.2025) um 20:15 Uhr zeigt das ZDF den packenden und psychologisch dichten Thüringen-Krimi "Theresa Wolff - Passion". Im vierten Fall der Reihe gerät die forensische Pathologin Dr. Theresa Wolff (Nina Gummich) selbst in eine moralische Grauzone, die ihr Leben und ihre Arbeit fundamental erschüttert. Die Episode überzeugt nicht nur durch das ungewöhnliche Setting der Jenaer Philharmonie, sondern vor allem durch die emotionale Tiefe der Hauptfigur, die hier an ihrer Berufung und ihren eigenen Fehlern zu zerbrechen droht.
Blind Date mit dem Tod: Ein Unfall mit Spätfolgen
Alles beginnt mit einem vermeintlichen Unfall in einer nächtlichen Stunde. Ein Mann läuft Theresa Wolff vors Auto. Zwar scheint er sich dabei nicht ernsthaft verletzt zu haben - sie lässt ihn davonlaufen -, doch die Konsequenzen sind verheerend. Nur einen Tag später landet derselbe junge Mann, der Musiker Gábor Kertész (Deniz Arora) von den Jenaer Philharmonikern, als Leiche auf ihrem Tisch in der Rechtsmedizin. Der offizielle Befund lautet schnell auf Selbstmord - er soll in den Tod gesprungen sein.
Für Theresa Wolff beginnt ein Albtraum. Sie wird von Schuldgefühlen überrollt. War es die Faszination, die der junge Mann in dem kurzen Moment auf sie ausübte, die sie unvorsichtig werden ließ? Hätte sie ihn aufhalten können, den Tod verhindern? Diese Gewissensbisse bleiben nicht ohne Konsequenzen: Die zuständige Sonderermittlerin entzieht Theresa Wolff den Fall, und ihr Kollege Zeidler (Peter Schneider) übernimmt. Doch Wolff kann keine Ruhe finden. Ihr Berufsmotto - "Ich lebe für meine Toten" - wird zur regelrechten Obsession, und sie beginnt, heimlich weiter zu ermitteln.
Intrigen im Orchester: Musik als Mordmotiv
Gemeinsam mit Kommissar Bruno Lewandowski (Aurel Manthei) taucht Theresa Wolff tief in die Welt der klassischen Musik ein, die sich schnell als toxisches Umfeld entpuppt. Ihre heimlichen Nachforschungen legen bald Spuren frei, die darauf hindeuten, dass Gábor Kertész getötet wurde und der vermeintliche Selbstmord nur zur Vertuschung diente.
Im Fokus der Ermittlungen steht der brillante, aber tyrannische Dirigent Viktor Radenko (Stefan Kurt), der seinen Musikern und Musikerinnen oftmals mehr abverlangt, als ihre Begabung hergibt. Hinter der strahlenden Fassade der wunderbaren Musik und des künstlerischen Anspruchs stoßen Wolff und Lewandowski auf ein gefährliches Geflecht aus Konkurrenzdenken, Eifersucht, Affären und Machtmissbrauch - ein Sumpf, der Gábor Kertész schließlich das Leben kostete. Die Pathologin, die nicht nur mit ihrem Blind Date mit einem Schönheitschirurgen kokettiert, sondern auch in Geistergesprächen mit dem Toten ringt, muss nun gegen alle Widerstände die Wahrheit ans Licht bringen.
Ein Muss für Krimifans: Charakterstudie mit Tiefgang
Dieser Fall ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine intensive Charakterstudie mit besonderem Reiz. Die melancholische Grundstimmung, das ungewöhnliche Setting der Philharmonie als Schauplatz tödlicher Eifersüchte und der innere Kampf der Pathologin machen "Theresa Wolff - Passion" zu einem herausragenden Film. Es ist kein Action-Feuerwerk, sondern ein fesselndes Drama, das von psychologischer Tiefe lebt.
Die Tatsache, dass dies der vorletzte Fall für Nina Gummich in dieser Reihe ist - bevor Emily Cox als Mala Murphy übernimmt - verleiht der Episode eine zusätzliche, fast tragische Tiefe. Wer moralische Grauzonen, eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten und eine Geschichte mit musikalischer Metaphorik schätzt, sollte heute Abend unbedingt das ZDF einschalten oder "Theresa Wolff - Passion" direkt über die ZDF Mediathek streamen. Dieser Thüringen-Krimi ist ein Highlight für alle, die komplexe Charaktere und eine intensive Erzählweise bevorzugen.