Polizeiruf 110 "Verdammte Sehnsucht": Die dunklen Geheimnisse einer Elite-Schule - heute (27.10.2025) im MDR

© mdr/rbb/Sandor Domonkos
Ein Wiedersehen mit einem hochspannenden Fall aus Brandenburg: Der MDR zeigt heute (27.10.2025) um 20:15 Uhr den "Polizeiruf 110: Verdammte Sehnsucht". Dieser Fall führt Kriminalhauptkommissarin Johanna Herz (Imogen Kogge) und Polizeihauptmeister Horst Krause (Horst Krause) in die abgeschlossene und scheinbar heile Welt eines Elite-Internats - und hinter dessen Fassade lauern Abgründe von Arroganz und sozialer Kälte. Der "Polizeiruf 110: Verdammte Sehnsucht" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Ein Internatsschüler stirbt - Krause geht undercover
Die Ermittlungen beginnen mit einem tragischen Fund: Der achtzehnjährige Internatsschüler Felix Preyer (Eduardo Großmann De la Torre) wird tot in einem Waldstück entdeckt. Die Obduktion, durchgeführt von Kriminalassistentin Katrin Schubert (Anja Franke), liefert ein schockierendes Ergebnis: massive Alkoholvergiftung. Das Bild des wohlerzogenen und höflichen Schülers, das Mitschüler und Lehrer von Preyer zeichnen, will so gar nicht zu einem solchen Tod passen. Kommissarin Herz taucht tief in die Welt des Elite-Internats ein, wo der Tote eine gewisse Anerkennung genoss, doch schon bald auf Widerstände trifft.
Um unauffällig Informationen zu sammeln und sich im Internat umzuhören, greift Polizeihauptmeister Horst Krause zu einer ungewöhnlichen, aber herzlichen Ermittlungsmethode: Er springt kurzerhand als Aushilfe in der Internatsküche ein. Der ursprüngliche Anlass für seinen Undercover-Einsatz ist das spurlos verschwundene Küchenpersonal Margot Kollmar (Inka Friedrich). Diese hatte eine Beziehung zu dem getöteten Schüler Preyer - eine Tatsache, die dessen Eltern Tamara (Nina Petri) und Frank Preyer (Hans-Werner Meyer) zutiefst missbilligten und die zur Entlassung der Küchenangestellten geführt hatte.
Schikane und eine schockierende Beichte
Hinter den ehrwürdigen Mauern der Eliteschule stößt Horst Krause schnell auf eine erschreckende Schattenwelt. Eine Gruppe privilegierter Schüler - angeführt von Clemens Auer (Andreas Schulz), Viktor Schneider (Martin Goeres) und dem Fabrikantensohn Justus Gruneberg (Franz Dinda) - schikaniert systematisch jüngere Mitschüler und hält diese unter Druck. Die Eltern des Opfers, Tamara und Frank Preyer, zeigen sich gegenüber Kommissarin Herz ungewöhnlich reserviert und fast feindselig, vor allem wegen der verbotenen Liebe ihres Sohnes.
Die ganze tragische Wahrheit kommt schließlich ans Licht, als Kommissarin Herz Margot Kollmar ausfindig machen kann. Die traumatisierte Frau gesteht, was sich im Wald abgespielt hat: Sie wurde von den Schülern brutal vergewaltigt. Während Justus Gruneberg sich an ihr verging, hielten Clemens Auer und Viktor Schneider den jungen Felix Preyer fest. Bastian Kröner (Marlon Kittel) zwang den Abstinenten mit Alkohol ab. Die Täter sahen es lediglich als "Spaß" an. Für Felix Preyer jedoch hatte der erzwungene Alkoholkonsum fatale Folgen, denen er aufgrund seiner Abstinenz nicht gewachsen war. "Verdammte Sehnsucht" entlarvt schonungslos die Verblendung und die erschreckende Gleichgültigkeit der Täter.
Der Blick hinter die Fassade
Es lohnt sich unbedingt, heute Abend einzuschalten. Obwohl "Verdammte Sehnsucht" nicht zu den neuesten "Polizeiruf 110"-Folgen zählt, hat der Fall nichts an Aktualität und Brisanz verloren. Die fesselnde Dynamik zwischen den Hauptdarstellern Imogen Kogge und Horst Krause trägt den Film mühelos. Die Geschichte entwickelt sich zu einem kritischen Kommentar über soziale Ungleichheit, Missbrauch von Macht und die dunklen Machenschaften, die hinter den verschlossenen Türen einer scheinbaren Elite-Welt stattfinden können. Der Film bietet eine gelungene Mischung aus akribischer Ermittlungsarbeit und einem menschlichen Drama, das noch lange nach dem Abspann zum Nachdenken anregt.








