Schwedensonne, Liebe und ein bisschen Drama: "Inga Lindström: Herz über Kopf" heute (26.10.2025) im ZDF

© ZDF/Ralf Wilschewski
Das ZDF-Herzkino steht heute (26.10.2025) um 20:15 Uhr wieder einmal im Zeichen der malerischen Welt von Inga Lindström. "Inga Lindström: Herz über Kopf" ist ein Film, der alle klassischen Ingredienzien des Erfolgsrezepts bereithält: Eine traumhafte Schwedenkulisse, ein emotionales Drama und eine Protagonistin, die vor einer schicksalhaften Entscheidung steht. Doch ist dieser Film mehr als nur eine routinierte Pflichtübung in Sachen Wohlfühl-Romantik? Der neue Herzkino-Film "Inga Lindström: Herz über Kopf" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Tierärztin im Liebesdilemma
Der Auslöser für das emotionale Karussell ist ein unerwarteter beruflicher Rückschlag. Anders als viele ihrer Vorgängerinnen im Lindström-Universum, die oft als Floristinnen oder Cafébesitzerinnen arbeiten, ist die Hauptfigur Nora (Zoe Moore) Tierärztin - ein seltener Beruf, der in der Handlung schnell obsolet wird. Der Jobverlust führt sie zurück in das Haus ihrer Oma Alma (Michaela May), das verkauft werden soll. Dieser vermeintlich kurze Aufenthalt entwickelt sich jedoch rasch zu einer schicksalhaften Begegnung mit der Vergangenheit und der Zukunft.
In Schweden trifft Nora auf Samu (Félix Herzog), ihre Jugendliebe, der sie einst tief verletzt zurückließ. Die alten Gefühle sind sofort wieder präsent. Doch das Drehbuch, an dem Regisseur Oliver Dieckmann und Aline Ruiz Fernandez gemeinsam schrieben, sorgt für das nötige Drama durch die Einführung eines Nebenbuhlers: den charmanten Skipper Ole (Jochen Matschke). Als Weltumsegler bringt Ole eine ungewohnt abenteuerliche Note in die Männerriege und stellt Nora vor die schwierige Wahl zwischen der vertrauten, aber komplizierten Vergangenheit und der aufregenden, unbekannten Ferne.
Vormundschaftsdrama im Soft-Fokus
Um die romantische Handlung zu verankern, greift der Film auf ein Vormundschaftsdrama zurück. Nora erfährt, dass Samu droht, die Vormundschaft für Binta (Nayla Brehmer), die Tochter seiner verstorbenen Schwester, zu verlieren. Die Suche nach dem unbekannten Vater des Mädchens schweißt Nora und Samu bei einer gemeinsamen Mission wieder zusammen.
Dieser emotionale Kern – das Ringen um die kleine Binta - soll Tiefe und Ernsthaftigkeit vermitteln. Trotz des schweren Themas wird der Konflikt im typischen Lindström-Stil weichgezeichnet. Das sogenannte Vormundschaftsdrama light dient vor allem als Mechanismus, um die Annäherung der Hauptfiguren zu legitimieren. Wie von Kritikern oft bemängelt, wirken die typischen Lindström-Zutaten - Sonnenuntergang, Umarmung, Konflikt light - auch hier so formelhaft, dass die emotionale Authentizität kaum aufkommen kann.
Routine und Romantik
"Inga Lindström: Herz über Kopf" liefert verlässlich die gewohnte Wohlfühlatmosphäre. Mit der erfahrenen Michaela May als Oma Alma ist ein bekanntes Gesicht aus deutschen Fernsehproduktionen mit dabei, das als familiärer Fels in der Brandung für jene Momente der Wärme sorgt, die das Publikum liebt.
Letztlich ist dieser Film eine Übung in Routine. Die Inszenierung von Oliver Dieckmann folgt den bewährten Mustern. Wer malerische Kulissen und eine Liebesgeschichte mit vorhersehbarem Ausgang sucht, wird heute Abend gut unterhalten. Für die Fans des Herzkino ist es ein Garant für entspannte Stunden. Nora muss am Ende die Frage beantworten, die der Titel aufwirft: Soll sie ihrem Kopf oder ihrem Herzen folgen? Die Antwort liefert der Film pünktlich zum Finale.








