Die zeitlose Magie von "Hänsel und Gretel" aus der Volksoper Wien - heute (06.12.2025) auf 3sat

© ZDF/ORF/Voksoper Wien/Barbara Pálff
Heute Abend (06.12.2025) um 20:15 Uhr erwartet die Zuschauer auf 3sat ein ganz besonderer Genuss: Engelbert Humperdincks Weihnachtsmärchen "Hänsel und Gretel" in der legendären Inszenierung der Volksoper Wien. Dieses Werk, oft als "Kinderstubenweihfestspiel" bezeichnet, ist weit mehr als nur ein Märchen für die Feiertage; es ist eine spätromantische Oper von tiefem musikalischem Glanz, die das Herz des berühmten Grimm-Stoffes trifft. Das Weihnachtsmärchen "Hänsel und Gretel" ist auch über die Mediathek abrufbar.
Ein Klassiker mit Richard Strauss’ Segen
Die Entstehungsgeschichte der Oper ist selbst ein kleines Märchen: Ursprünglich sollte Engelbert Humperdinck lediglich einige Verse für ein kleines häusliches Theaterstück seiner Schwester Adelheid Wette vertonen. Doch schnell entfachte die Faszination für das Geschwisterpaar und den dunklen, lockenden Wald eine musikalische Flamme. Das Ergebnis war eine abendfüllende Oper, deren Uraufführung 1893 niemand Geringeres als Richard Strauss dirigierte. Humperdinck verwandelte das bekannte Volksmärchen in ein Meisterwerk, das musikalisch virtuos die Welt der Kinder mit der tiefen Emotionalität der Spätromantik verbindet.
Die Kult-Inszenierung von Karl Dönch
Was die heutige Übertragung so sehenswert macht, ist die Inszenierung von Karl Dönch. Seit 1985 hält sich diese Produktion fest im Repertoire der Volksoper Wien und hat über die Jahre nichts von ihrem magischen Sog verloren. Sie feierte dort bereits über 200 Aufführungen - ein Beleg für ihre zeitlose Beliebtheit. Dönch schuf eine Bühnenwelt, die den Zauber des Märchens mit allen Sinnen erlebbar macht: Der Wald verströmt einen malerischen Charme und spätestens der dramatische Flug der Knusperhexe über den Orchestergraben hinweg sorgt für Gänsehaut und Staunen beim Publikum aller Altersgruppen. Es ist diese gelungene Mischung aus Grusel, Romantik und kindlicher Unschuld, die diese Inszenierung zu einem unverzichtbaren Klassiker in der Weihnachtszeit gemacht hat.
Auf Leben und Tod im Pfefferkuchenhaus
Hungrig und weit weg von ihren armen Eltern, erwachen Hänsel und Gretel tief im Wald. Nach dem kindlichen Übermut, der sie in die Irre führte, entdecken sie die ultimative Verlockung: ein Haus, ganz aus duftendem Lebkuchen gebaut. Doch die süße Fassade ist trügerisch, denn im Inneren lauert die Knusperhexe, die es auf die Kinder abgesehen hat. Der berühmte Gesang "Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?" markiert den Wendepunkt des Abends.
In den Titelpartien sind Annelie Sophie Müller als frecher Hänsel und Hedwig Ritter als die mutige Gretel zu erleben. Die Rolle der Knusperhexe, eine der faszinierendsten Partien der Opernliteratur, wird in dieser Aufzeichnung von Ulrike Steinsky übernommen. Am Pult des Orchesters der Volksoper Wien steht mit Ben Glassberg der Musikdirektor des Hauses, der die prächtigen, bisweilen Wagner-ähnlichen Klänge Humperdincks mit Schwung und Präzision zur Geltung bringt. Die Übertragung auf 3sat ist die perfekte Gelegenheit, dieses Fest für die Augen und Ohren in der Weihnachtszeit zu genießen und sich von der tiefen, musikalischen Erzählkraft des Stücks mitreißen zu lassen.








