Walter Sittler ermittelt wieder: "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" heute (12.11.225) im ZDF

© ZDF/Manju Sawhney
Heute Abend (12.11.225) um 20:15 Uhr nimmt uns das ZDF mit in eine melancholische Herbstlandschaft am Bodensee. Mit "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" startet bereits die vierte Episode der erfolgreichen Krimireihe, in der Walter Sittler als Robert Anders erneut beweist, dass Pensionierung für einen wahren Ermittler nur ein theoretisches Konzept ist. Die Geschichte ist ein atmosphärisches Spiel aus Schuld, Geheimnissen und dem ständigen Drängen der Wahrheit, alles eingebettet in die nebelverhangene Kulisse der Region. "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Ein Mädchen, ein Unfall und 100.000 Franken
Der Auftakt ist dramatisch und stellt die Weichen für einen dichten Fall. Kommissarin Annika Wagner (Nurit Hirschfeld) und der Ex-Kollege Robert Anders sind auf einer abgelegenen Straße unterwegs, als plötzlich ein Mädchen vor das Auto läuft. Der Schock ist doppelt groß: Das Kind wird schwer verletzt, und es trägt eine beträchtliche Menge Bargeld bei sich - 100.000 Franken. Die Identität des Mädchens ist schnell geklärt: Hannah Brunner. Doch von ihren Eltern fehlt jede Spur, ein mysteriöses familiäres Verschwinden.
Die Ermittlungen führen das Team um Wagner und Martin Keller (Dominik Maringer) zunächst zu einem Hof, wo die Brunners bei dem Ingenieur Dr. Jochen Krimmer (Juergen Maurer) untergekommen waren. Hier tauchen erste Hinweise auf eine mögliche Flucht in die Schweiz auf, die in Zusammenhang mit dem Bargeld stehen könnten. Gleichzeitig geraten die Ermittler in den Fokus eines Sicherheitsdienstes, der für eine lokale Unternehmerin arbeitet. Schweigt sie aus rein internen Vorschriften oder steckt mehr dahinter?
Robert Anders - Der Alleingänger mit Gewissen
Während die offizielle Polizeiarbeit mühsam die Bewegungen der Familie Brunner rekonstruiert, folgt Robert Anders seiner eigenen, oft unkonventionellen Spur. Seine Ermittlungen führen ihn an den Hinteren Hafen in Friedrichshafen, wo eine Schlüsselszene auf einem Schiff der Bodensee-Schiffsbetriebe gedreht wurde. Aufnahmen zeigen, wie die verschwundene Familie kurz vor ihrem Verschwinden von Zollbeamten kontrolliert wurde. Von da an verlieren sich ihre Spuren. Sittler verkörpert den pensionierten Kommissar erneut mit einer angenehmen Mischung aus Melancholie und scharfem Instinkt, der sich, wie gewohnt, nicht aus dem Geschehen heraushalten kann.
Was diese vierte Folge jedoch besonders vertieft, ist ein hochemotionales, moralisches Dilemma: Kommissarin Wagner hat das Mädchen versehentlich angefahren und stand dabei leicht unter Alkoholeinfluss. Um ihre Karriere und Reputation zu schützen, übernimmt Robert Anders die Schuld. Dieses pikante Detail sorgt für eine zusätzliche emotionale Ebene und verleiht der ohnehin schon spannenden Geschichte eine Tiefe, die über den reinen Kriminalfall hinausgeht.
Starke Töne und starke Bilder
Regisseurin Esther Rauch gelingt es, eine dichte, beinahe melancholische Stimmung zu erzeugen, die perfekt zur Thematik passt. Die herbstliche Kulisse des Bodensees mit Nebelschwaden und raschelndem Laub wird durch eine düstere musikalische Untermalung unterstützt, was Kritiker bereits als eine der Stärken der Folge hervorgehoben haben. Zwar bleibt das Tempo der Erzählung ruhig, doch die stetig anwachsende Spannung um das Überleben der kleinen Hannah Brunner (Laeni Geiseler) und die komplexen Hintergründe des Verschwindens der Eltern halten den Zuschauer fest im Bann. Mit seiner stimmungsvollen Inszenierung und einem durchweg überzeugenden Ensemble bietet "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" heute Abend einen sehenswerten Krimi mit leisen Tönen und einem großen Herzen für seine Figuren.








