"Die Jägerin - Riskante Sicherheit": Ein Herzschlag-Krimi am Rande der Moral heute (18.08.2025) im ZDF

© ZDF/Christoph Assmann
Heute (18.08.2025) um 20:15 Uhr zeigt das ZDF die packende Wiederholung des Krimis "Die Jägerin - Riskante Sicherheit". In der Reihe um die engagierte Staatsanwältin Judith Schrader, grandios verkörpert von Nadja Uhl, steht dieses Mal nicht nur die Verbrecherjagd, sondern auch ein zutiefst persönliches Drama im Mittelpunkt. Es ist ein Fernsehfilm, der fesselt, provoziert und uns unweigerlich die Frage stellt: Wie weit würden wir gehen, um unsere Liebsten zu schützen? "Die Jägerin - Riskante Sicherheit" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Zwischen Gesetz und Familie - Ein gnadenloser Balanceakt
Schon die Prämisse ist explosiv: In den Straßen Berlins gerät der Kampf gegen die organisierte Kriminalität zu einem hochriskanten Spiel. Judith Schrader, die unerschrockene Jägerin, ermittelt diesmal im scheinbar seriösen Umfeld von Security-Firmen. Doch was als routinierte Observation beginnt, entpuppt sich schnell als gefährliches Minenfeld. Die tschetschenische Achmedow-Familie hat ihre Finger im Spiel, unterwandert sogar Polizeidienststellen und nutzt den öffentlichen Raum für ihre Machenschaften. Die Sicherheit der Bürger wird zur Farce, wenn die Wächter selbst die Drahtzieher sind.
Als Judith auf ihre Jugendliebe Matthias Stolze trifft, der nun eine dieser Security-Firmen leitet, mischt sich in die professionelle Ermittlung eine emotionale Ebene. Kann sie ihm trauen? Oder ist auch er nur eine Marionette in diesem perfiden Netzwerk? Diese persönliche Verstrickung spitzt sich dramatisch zu, als die Achmedows Judiths Bruder Alex entführen, um die Freilassung ihres verhafteten Sohnes zu erpressen.
Ein moralisches Dilemma am Abgrund
Hier zeigt sich die wahre Stärke des Films. Er katapultiert Judith Schrader in ein unmögliches Dilemma, das Herz und Verstand gleichermaßen herausfordert. Soll sie als Staatsanwältin, deren Eid das Gesetz ist, dieses brechen, um das Leben ihres Bruders zu retten? Soll sie einem Kriminellen eine Waffe zuspielen, um ein Familienmitglied aus den Fängen der Entführer zu befreien? Dieser moralische Konflikt treibt die Handlung voran und macht die innere Zerrissenheit der Protagonistin für uns spürbar. Nadja Uhl spielt diese psychische und emotionale Achterbahnfahrt mit einer Intensität, die unter die Haut geht. Wir sehen nicht nur die Staatsanwältin, sondern die verletzliche Frau, die um ihren Bruder bangt.
Der Film verzichtet auf simple Schwarz-Weiß-Zeichnung und stellt stattdessen eine Welt voller Grautöne dar. Selbst der Hauptkommissar Montag, ihr loyaler Partner, gerät in einen Konflikt, als Judith sich ihm anvertraut. Die Frage nach Vertrauen, Loyalität und dem Preis, den man für die Wahrheit zahlt, wird in jeder Szene verhandelt.
Lohnt sich das Einschalten? Eine Frage der Perspektive
Die Kritik, die Handlung sei überzogen und die Gangster karikaturhaft, mag auf den ersten Blick berechtigt erscheinen. Tatsächlich wird die Dramatik bewusst zugespitzt, die Schurken sind eindeutig böse, ohne viel Nuance. Doch genau darin liegt die Absicht: "Die Jägerin - Riskante Sicherheit" will kein nüchterner Dokumentarfilm sein, sondern ein packender, emotionaler Thriller. Er spielt mit den Klischees des Genres, um die Fallhöhe des moralischen Dilemmas zu erhöhen. Es geht nicht um die realistische Abbildung von Ermittlungsarbeit, sondern um die extreme Zuspitzung einer Situation, die uns zum Nachdenken anregt.
Wer sich auf diese bewusst inszenierte Überzeichnung einlässt, wird mit einem rasanten und leidenschaftlichen Krimi belohnt. Die starke schauspielerische Leistung, insbesondere von Nadja Uhl, trägt den Film mühelos durch seine Wendungen und macht das waghalsige Spiel auf Leben und Tod zu einem unvergesslichen Seherlebnis. Also, schalten Sie heute Abend ein und entscheiden Sie selbst, wie Sie die Handlungen von Judith beurteilen.