"Drei Gesichter" ab 26.12.2018 im Kino
Soziale Netzwerke sind im Iran sehr populär. Es gibt immer wieder verrückte Versuche, über soziale Medien zu anderen Menschen Kontakt aufzunehmen, insbesondere zu prominenten Filmschaffenden. Trotz seiner Position als offiziell verbotener Regisseur im eigenen Land bleibt Jafar Panahi ein populärer Empfänger solcher Nachrichten - viele von jungen Menschen, die selbst Filme drehen wollen.
Normalerweise löscht er sie, aber manchmal ist er von ihrer Aufrichtigkeit und Intensität so berührt, dass er sich mehr Gedanken zu den Absendern macht. Eines Tages erhielt er eine besorgniserregende Nachricht auf Instagram, während zur gleichen Zeit die Zeitungen von einem jungen Mädchen berichteten, das Suizid begangen hatte, weil es ihr verboten wurde, Filme zu machen. Panahi stellte sich vor, er hätte ein Video von diesem Suizid über die sozialen Medien erhalten und er fragte sich, wie er darauf reagiert hätte. So entstand die Idee zu "Drei Gesichter".
Jafar Panahi wollte einen Blick zurück auf die iranischeKinogeschichte werfen und erkunden, was Künstlern zuvverschiedenen Zeiten auf unterschiedliche Weise den Weg versperrt hat. Daraus entstand die Idee, durch die drei verschiedenen Figuren der Schauspielerinnen drei Generationen darzustellen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aus der Komposition dieser drei Geschichten entstand das Bild der schmalen und kurvenreichen Straße; eine konkrete Metapher für alle Einschränkungen, die Menschen davon abhält, ihren Weg zu gehen und sich weiterzuentwickeln. Diese Straße, die für das Drehbuch benötigt wurde, existiert tatsächlich, auch wenn sie heute nicht mehr genutzt wird. Autofahrer nutzen für gewöhnlich eine andere, breitere und befestigte Straße.
"Drei Gesichter" läuft ab 26.12.2018 im Kino.