Heute (25.06.2025) bei "Markus Lanz" im ZDF: Krisen, Kosten und die neue Weltordnung

© ZDF/Markus Hertrich
Ein Abend im Zeichen globaler Krisen und deutscher Verantwortung: Markus Lanz versammelt heute (25.06.2025) ab 23:15 Uhr in seiner gleichnamigen Talkshow am heutigen Mittwochabend eine hochkarätige Runde, um die drängendsten Fragen der Zeit zu diskutieren. Im Fokus stehen der fragile Waffenstillstand im Nahen Osten, die Neuausrichtung der NATO angesichts der russischen Bedrohung und die innenpolitische Zerreißprobe um den deutschen Wehretat.
Die Gästeliste verspricht eine vielschichtige Debatte, die militärische, politische, wirtschaftliche und diplomatische Perspektiven zusammenführt. Erwartet werden die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge, der Militärhistoriker Sönke Neitzel, der Wirtschaftsjournalist Julian Olk und der ehemalige Nahost-Diplomat Andreas Reinicke.
Ein brüchiger Frieden: Der Iran-Israel-Konflikt im Fokus
Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten dürften den Auftakt der Sendung bilden. Nach direkten militärischen Konfrontationen zwischen Israel und dem Iran herrscht seit Kurzem eine von den USA vermittelte Waffenruhe. Doch die Lage bleibt angespannt. Beide Seiten hatten sich zunächst gegenseitiger Verstöße bezichtigt, auch wenn der Waffenstillstand aktuell zu halten scheint.
Von Katharina Dröge, der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, wird eine Einordnung der Lage aus Sicht der Bundesregierung erwartet. Wie bewertet die Ampel-Koalition die fragile Situation? Welche diplomatischen Schritte unternimmt Deutschland, um eine weitere Eskalation zu verhindern? Gleichzeitig wird sie sich zu den innenpolitischen Konsequenzen äußern müssen: Der Konflikt hat die Debatte über Deutschlands Verteidigungsfähigkeit und die Notwendigkeit höherer Rüstungsausgaben weiter befeuert – ein Punkt, der innerhalb ihrer Partei kontrovers diskutiert wird.
Als erfahrener Diplomat und ehemaliger EU-Sonderbeauftragter für den Friedensprozess im Nahen Osten wird Andreas Reinicke die tieferen Wurzeln des Konflikts und die Erfolgsaussichten der aktuellen diplomatischen Bemühungen analysieren. Welche Rolle spielen die USA unter der Führung von Präsident Trump in dieser Krise? Ist die ausgerufene Waffenruhe mehr als eine kurze Atempause? Reinicke kann die Interessen der verschiedenen regionalen Akteure beleuchten und bewerten, wie realistisch eine nachhaltige Deeskalation ist.
NATO-Gipfel und die russische Bedrohung: "Die gefährlichsten Jahre liegen vor uns"
Parallel zu den Ereignissen im Nahen Osten tagt in Den Haag der NATO-Gipfel. Das Bündnis reagiert auf die anhaltende Aggression Russlands und die veränderte Sicherheitslage in Europa. Im Zentrum der Beratungen: eine massive Steigerung der Verteidigungsfähigkeit, der Ausbau der Rüstungsproduktion und die Verabschiedung neuer Fähigkeitsziele.
Der renommierte Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam wird eine erste Bilanz des Gipfels ziehen. Seine Warnung, dass "die nächsten drei Jahre die gefährlichsten" seien, deutet auf eine düstere Einschätzung der Bedrohungslage hin. Neitzel dürfte erläutern, wie verwundbar der Westen aktuell ist und welche konkreten Maßnahmen die NATO nun ergreifen muss, um eine glaubwürdige Abschreckung zu gewährleisten. Er wird die militärische Strategie hinter den Beschlüssen von Den Haag erklären und bewerten, ob diese ausreichen, um Russland Einhalt zu gebieten.
Der Preis der Sicherheit: Deutschlands Ringen um den Wehretat
Die internationalen Krisen haben direkte Auswirkungen auf den deutschen Bundeshaushalt. Die Debatte um die Finanzierung der "Zeitenwende" ist in vollem Gange. Die Bundesregierung plant nicht nur, das NATO-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben zu erfüllen, sondern perspektivisch sogar Ausgaben von bis zu 3,5 Prozent anzustreben.
Hier schlägt die Stunde des Wirtschaftsjournalisten Julian Olk vom "Handelsblatt". Er wird die ökonomischen Dimensionen der Aufrüstung beleuchten. Wie kann Deutschland diese massiven Mehrausgaben stemmen? Welche Auswirkungen haben sie auf andere Ressorts wie Soziales, Bildung oder Klimaschutz? Olk wird zudem den Bogen von der europäischen Sicherheitslage zu den globalen wirtschaftlichen Verwerfungen spannen. Er wird analysieren, wie die Iran-Krise die Weltwirtschaft durch die Verunsicherung von Lieferketten und die Volatilität an den Finanzmärkten zusätzlich unter Druck setzt.
Diese finanzpolitische Debatte wird auch Katharina Dröge fordern. Sie muss die Position der Grünen in den Haushaltsverhandlungen darlegen, die von einem Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit militärischer Ertüchtigung und dem Festhalten an anderen politischen Prioritäten geprägt ist.
Der Abend bei "Markus Lanz" verspricht somit eine umfassende Analyse der aktuellen Weltlage. Die Zuschauer können eine Debatte erwarten, die die Zusammenhänge zwischen den geopolitischen Krisenherden und den konkreten politischen und finanziellen Entscheidungen in Deutschland aufzeigt. Nach der Ausstrahlung ist "Markus Lanz" auch über die ZDF Mediathek verfügbar.