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"Inga Lindström"-Herzkino: Warum "Fliehende Pferde in Sörmland" mehr ist als nur eine Romanze - heute (07.12.2025) im ZDF

Sonntag, 07.12.2025 14:51 Uhr | Tags: ZDF, Herzkino, Inga Lindström
Lea (Vita Tepel) hat sich als Pferdepflegerin auf das Gestüt eingeschlichen. Mit Mik (Florian Frowein) versteht sie sich nach einigen Startschwierigkeiten inzwischen recht gut
Lea (Vita Tepel) hat sich als Pferdepflegerin auf das Gestüt eingeschlichen. Mit Mik (Florian Frowein) versteht sie sich nach einigen Startschwierigkeiten inzwischen recht gut
© ZDF/Ralf Wilschewski

Wenn heute Abend (07.12.2025 um 20:15 Uhr) im ZDF wieder das rote Herz für die "Herzkino"-Reihe aufleuchtet, tauchen Millionen Zuschauer in eine Welt aus pittoresken Seen, charmanten Holzhäusern und großen Gefühlen ein. Eines der beliebtesten Formate dabei ist die "Inga Lindström"-Reihe, die mit "Fliehende Pferde in Sörmland" eine weitere Episode präsentiert, die tief in die typische Melange aus Sehnsucht und schwedisch anmutender Idylle eintaucht. Die Geschichte von Lea, die dem Phantom ihres Vaters auf einem Pferdegestüt folgt, ist mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte - sie ist eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der das Davonlaufen nicht nur ein Motiv, sondern ein zentrales Thema ist. "Inga Lindström: Fliehende Pferde in Sörmland" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.

Das Drama hinter der Idylle

Der Titel des Films spielt auf geniale Weise doppelt: Einerseits liefert er die dramatische Szene der ausbrechenden Pferde, die oft ein zentrales, visuell eindrucksvolles Ereignis in diesen Filmen darstellt. Andererseits steht das Motiv des "Fliehens" oder "Davonlaufens" sinnbildlich für die emotionalen Konflikte der Charaktere, besonders in Beziehungen. Lea, gespielt von der überzeugenden Vita Tepel, sieht am Grab ihrer Mutter zufällig einen Mann, der exakt wie der verschollene Vater aussieht, den sie nur von einem alten Foto kennt. Diese schicksalhafte Begegnung löst eine spontane und folgenschwere Entscheidung aus: Sie folgt dem Fremden in sein Leben, entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. So landet sie auf dem Gestüt von Ville (Martin Lindow) und seiner Frau Katharina (Fiona Coors), wo sie sich unter falscher Identität als Pferdepflegerin einschleicht.

Intrige zwischen Heu und Herz

Je tiefer Lea in die Familienstruktur eindringt, desto mehr muss sie ihre anfänglichen Lügen ausbauen. Sie lernt die Kinder Gustav (Maurice Walter) und Asa (Lilli Ogaj) kennen und lieben und wird rasch Teil des warmherzigen Familienlebens. Doch die Notwendigkeit, ihre wahre Identität und Absicht zu verschleiern, wird zur immer größeren Belastung. Gleichzeitig begegnet sie dem Turnierreiter Mik, dargestellt von Florian Frowein, der schnell ihre Ahnungslosigkeit im Umgang mit Pferden bemerkt, aber von ihrer Anziehungskraft gefesselt wird. Zwischen Lea und Mik entwickelt sich eine zarte, aber intensive Liebesgeschichte, die jedoch auf einem Fundament aus Täuschung steht. Dieses Netz aus Lügen und wachsenden Gefühlen sorgt für die emotionale Spannung des Films und treibt das Drama unaufhaltsam voran, bis Lea die wahren Gründe ihrer Anwesenheit offenbaren muss und alles droht, jäh zu zerbrechen.

Der Mythos von Sörmland und der Zauber der Pferde

Ein besonderer Reiz der Lindström-Filme liegt in ihrer Landschaftsinszenierung. Die Reihe ist berühmt dafür, eine schwedische Atmosphäre zu schaffen, die so authentisch wirkt, dass viele Zuschauer glauben, es handele sich um eine echte schwedische Produktion. Tatsächlich sind die Filme deutsche Produktionen, die zwar konsequent schwedische Ortsnamen nutzen, aber die oft so genannte Region Sörmland in Wahrheit aus Drehorten in ganz unterschiedlichen Gegenden Schwedens zusammensetzen. Diese filmische Magie schafft einen faszinierenden Mythos. Immer wieder tauchen in der Reihe auch Pferdegestüte auf, die nicht zufällig gewählt sind: Pferde symbolisieren in diesen Geschichten Freiheit, Anmut und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur, Werte, die im Kontrast zum emotionalen Chaos der Figuren stehen. Ebenso typisch ist das Lindström-Motiv des Wassers: Fans scherzen nicht umsonst darüber, dass die Charaktere erstaunlich häufig in Seen stürzen oder ihre dramatischsten Wendungen am Ufer erleben.

Trotz der soliden schauspielerischen Leistungen und der hübschen Landschaftsbilder bleibt "Fliehende Pferde in Sörmland" aber nicht frei von Kritik. Der Film reiht sich routiniert in die bekannte Formel ein, bietet die obligatorische Portion Herzschmerz, doch die Konfliktlösungen sind für den Kenner der Reihe oft zu vorhersehbar. Die Figurenzeichnung neigt dazu, stereotype Rollen zu bedienen, was die nachhaltige Wirkung des Dramas schmälert. Nichtsdestotrotz ist dieser Film ein perfektes Beispiel für das, was Millionen Menschen am "Herzkino" lieben: Eine Auszeit vom Alltag, eingebettet in atemberaubende Natur, garniert mit einer Geschichte, die zeigt, wie Liebe selbst die größten Lügen überwinden kann. Ein leidenschaftliches Plädoyer für Ehrlichkeit, das sich unter der Maske der Romantik versteckt.


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