Köln-Tatort "Scheinwelten": Wenn Lügen tödlich werden heute (22.07.2025) im WDR

© WDR/Uwe Stratmann
Der WDR wiederholt heute (22.07.2025) im Abendprogramm gleich drei Filme aus der beliebten TatortReihe. los geht es um 20:15 Uhr mit einen besonders packenden Fall, der zeigt, dass der Schein oft trügt: der Köln-Tatort "Scheinwelten". Für die erfahrenen Kriminalhauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) ist es der 56. Fall ihrer gemeinsamen Ermittlerlaufbahn - und einer, der sie in die undurchsichtige Welt der Reichen und Skrupellosen führt. Dieser Krimi ist ein Labyrinth aus Intrigen und verborgenen Absichten, in dem jeder etwas zu verbergen scheint.
Der Mord im Elite-Viertel
Der Fall beginnt in der Nachbarschaft des Staatsanwalts Wolfgang von Prinz (Christian Tasche). Ingo Broich (Torsten Peter Schnick), der Geschäftsführer einer großen Reinigungsfirma, wird erstochen in seiner Wohnung gefunden - erst Tage später, nur in Begleitung seiner Katzen. Für Ballauf und Schenk ist schnell klar: Das ist kein Einbruch. Keine Spuren, der Tresor unberührt, das Tatmesser stammt aus der Küche des Opfers. Alles deutet auf einen Täter aus dem engsten Umfeld hin.
Die erste Spur führt die Ermittler ins Krankenhaus, wo Broichs Vater Jakob (Hans Peter Hallwachs) nach einem Schlaganfall liegt. Er hatte die Firmenleitung an seinen Sohn übergeben, zu dem er ein angespanntes Verhältnis pflegte. Überraschend taucht hier Beate von Prinz (Jeanette Hain) auf, die Ehefrau des Staatsanwalts und Rechtsanwältin. Ihr vertrauter Umgang mit Jakob Broich weckt sofort die Neugier der Ermittler. Ist sie mehr als nur eine Anwältin?
Ein Netz aus Lügen und dunklen Geheimnissen
Ein Besuch im "Putzimperium" der Familie Broich offenbart eine weitere Ebene des Falls: Viele der Angestellten sind ausländische Arbeiterinnen. Die Suche nach Ingo Broichs privater Putzhilfe führt zu Irina Imschikowa (Juta Vanaga), einer verschlossenen ukrainischen Studentin. Sie gibt zu, die Leiche gefunden und aus Schock die Flucht ergriffen zu haben. Doch dann verrät sie ein entscheidendes Detail: Ihr Chef war ein leidenschaftlicher Pokerspieler. Dies bringt die Kommissare zu Norbert Schnelker (Jens Kipper) und in die dubiose "Pokergarage", wo sich die Spieler regelmäßig trafen.
Gleichzeitig entdecken Ballauf und Schenk auf Jakob Broichs Konto verdächtige Überweisungen in sechsstelliger Höhe an Beate von Prinz. Sind das "Schenkungen", die den vertrauten Umgang erklären? Staatsanwalt von Prinz konfrontiert seine Frau, die behauptet, es sei ihr Honorar für die Beratung eines alten Mannes ohne andere Hilfe. Doch die Ermittler graben tiefer und finden heraus, dass Beate von Prinz Jakob Broich dabei geholfen hat, sein Vermögen vor seinem "verschwenderischen" Sohn zu sichern - unter anderem durch die Einrichtung einer Stiftung. Als Wolfgang von Prinz die Unterlagen seiner Frau durchsucht, eskaliert die Situation. Der Staatsanwalt zieht sich vom Fall zurück, der Fall wird an einen Kollegen weitergegeben.
Verzweiflung und tödliche Erpressung
Eine weitere Fährte führt zu Frank Götze (Konstantin Lindhorst) und seiner Frau Adjoa (Joana Adu-Gyamfi), die ebenfalls in Broichs Putzfirma arbeitet. Frank Götze ist polizeibekannt, und die Ermittler vermuten eine Scheinehe, die von Ingo Broich eingefädelt wurde. Adjoa beteuert, Broich habe ihr nur helfen wollen, in Deutschland zu bleiben. Doch für Ballauf und Schenk ist klar: Broich hat mit der Vermittlung von Scheinehen sein Poker-Budget aufgestockt.
Auffällig ist, dass Adjoa ausgerechnet in dem Krankenhaus putzt, in dem Jakob Broich behandelt wird. Sie gibt zu, Ingo Broich auf dessen Anweisung hin über die Besucher ihres Vaters informiert zu haben - und so von der geplanten Stiftung erfahren zu haben.
Die Schlinge zieht sich zu, als DNA-Spuren von Beate von Prinz auf einem Glas in Broichs Spülmaschine gefunden werden. Ein Haftbefehl wird erwirkt. Hat sie Ingo umgebracht, weil er hinter ihren Machenschaften mit seinem Vermögen gekommen ist? Die Kommissare stutzen, als sie Silikonspuren an Broichs Hausschlüssel entdecken - ein Hinweis auf eine Kopie. Und plötzlich kommt eine schockierende Wahrheit ans Licht: Ingo Broich hat Adjoa erpresst. Er wusste, dass sie in Ghana noch verheiratet war und hätte ihre deutsche Ehe annullieren lassen können. Aus purer Verzweiflung und Angst vor der Abschiebung brach Adjoas Mann, Frank Götze, in Broichs Wohnung ein, um die Beweise zu vernichten. Ingo Broich ertappte ihn - und im folgenden Streit kam es zur tödlichen Messerattacke.
Lohnt sich das Einschalten?
Absolut. "Scheinwelten" ist ein komplexer und spannender Tatort aus Köln, der tief in die Abgründe menschlicher Motive blickt. Er verwebt geschickt verschiedene Handlungsstränge und zeigt, wie verzweifelte Situationen Menschen zu extremen Taten treiben können. Ein Muss für jeden Krimi-Fan!