"Spreewaldkrimi - Mörderische Hitze": Eine düstere Suche nach dem Opfer heute (20.06.2025) auf 3sat
© ZDF/Hardy Spitz
Krimi-Fans haben heute (20.06.2025) ab 20:15 Uhr auf 3sat die Gelegenheit, einen der intensivsten Teile der beliebten "Spreewaldkrimi"-Reihe noch einmal zu erleben: "Mörderische Hitze". Dieser Fall sticht hervor, weil er nicht in erster Linie der Jagd nach einem Täter folgt, sondern sich auf die beklemmende Suche nach einem unbekannten Opfer konzentriert.
Die "Spreewaldkrimi"-Reihe ist bekannt für ihren wortkargen, aber tiefgründigen Kommissar Thorsten Krüger (Christian Redl). Seine Ermittlungen führen die Zuschauer oft in die dunklen Ecken menschlicher Schicksale und verborgener familiärer Geheimnisse. Typisch für die Reihe sind die düstere Bildsprache, die beeindruckende psychologische Tiefe und eine einzigartige Mischung aus klassischem Krimi, Melancholie und einer fast magischen Atmosphäre, die eng mit der mystischen Landschaft des Spreewaldes verbunden ist.
Ein gescheiterter Selbstmord und ein blutiges Rätsel
Der Film beginnt mit einem schockierenden Ereignis: Ein Mann namens Gottfried Richter (Roeland Wiesnekker) wirft sich in selbstmörderischer Absicht vor einen LKW. Er überlebt schwer verletzt und wird ins künstliche Koma versetzt. Doch die Polizei entdeckt schnell eine beunruhigende Tatsache: Das viele Blut an seinem Körper stammt nicht von ihm selbst. Sofort keimt der Verdacht auf ein schweres Verbrechen.
Richter war Paketbote im Spreewald, verheiratet und Vater einer Tochter. Kommissar Krügers Ermittlungen führen ihn durch die gleißende Hitze der sommerlichen Spreewaldlandschaft, immer auf der Suche nach der Identität des Opfers und dem möglichen Motiv hinter der Bluttat.
Ein Familiendrama und ein Wettlauf gegen die Zeit
Nach und nach entspinnt sich ein komplexes Familiendrama. Richter, ein Außenseiter, der in eine traditionsreiche Spreewald-Familie eingeheiratet hat, scheint an den hohen Erwartungen seines Umfelds gescheitert zu sein. Als schließlich erste Leichenteile gefunden werden, beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit. Die Ermittler stehen vor der immensen Herausforderung, nicht nur die Identität des Opfers zu klären, sondern auch herauszufinden, warum es zu dieser grausamen Tat kam.
Unter der Regie von Kai Wessel und mit einem Drehbuch von Thomas Kirchner, wie bei der Reihe üblich, überzeugt "Mörderische Hitze" durch seine atmosphärische Dichte und den melancholischen Unterton. Der Krimi greift zudem sozialkritische Themen auf, wie die Problematik von Billiglöhnen im Zustelldienst und den Wandel im traditionellen Bootsbau, die dem Fall eine zusätzliche Ebene verleihen.
Wer einen psychologisch vielschichtigen Krimi abseits des Mainstreams schätzt und bereit ist, sich auf eine ungewöhnliche Tätersuche einzulassen, sollte heute Abend bei 3sat einschalten oder den Spreewaldkrimi über die Mediathek streamen.
