Usedom-Krimi "Schlepper" heute (14.08.2025) in der ARD: Karin Lossow zwischen Schuld und Gerechtigkeit

© NDR/ARD Degeto/Maor Waisburd
Der Usedom-Krimi hat sich längst als fester Bestandteil auf dem Donnerstagskrimi-Sendeplatz der ARD etabliert und begeistert die Zuschauer regelmäßig aufs Neue. Und kaum eine Figur verkörpert die raue, melancholische Seele der Ostsee so eindringlich wie die ehemalige Staatsanwältin Karin Lossow, gespielt von der brillanten Katrin Sass. Heute (14.08.2025) um 20:15 Uhr läuft die Wiederholung von "Schlepper - Der Usedom-Krimi", der den krönenden Abschluss einer außergewöhnlichen Trilogie innerhalb der Krimireihe bildet. Dieser Film ist mehr als ein gewöhnlicher Fall - er ist eine nervenaufreibende, emotionale Achterbahnfahrt, die tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blickt. "Schlepper - Der Usedom-Krimi" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Karin Lossow ist nicht zu bremsen
Die Geschichte beginnt denkbar dramatisch, als Karin Lossow einen schweren Autounfall auf polnischer Seite hat. Sie überschlägt sich mit dem Wagen und wird verletzt geborgen, doch wer glaubt, dass sie sich davon unterkriegen lässt, kennt die hartnäckige Ex-Staatsanwältin schlecht. Kaum genesen, mischt sie sich wieder in die Ermittlungen ein und beweist einmal mehr, dass sie eine Ermittlerin mit Leib und Seele ist, die auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurückschreckt. Ihre unverwüstliche Art macht sie zur Seele der Serie und zu einer Figur, mit der die Zuschauer mitfiebern, selbst wenn sie mal wieder sämtliche Regeln bricht.
Ein Rätsel, das die Grenzen sprengt
Der Fall, der sich vor den Ermittlern auftut, ist düster und komplex. Im Zentrum stehen drei Leichen, die in einem gestohlenen Kühltransporter gefunden werden. Eine Szene, die mit ihrer nordischen Kälte fast an einen skandinavischen Noir erinnert. Darunter befindet sich der Sohn eines Schleppers, und es wird schnell klar, dass die Toten einander getötet haben. Doch wer hat das alles in Gang gesetzt? Und welche Rolle spielen dabei ein toter Schlepper, der den Tod eines Flüchtlingsmädchens zu verantworten hatte, und dessen trauernder Vater, der nun Rache schwört? Der Krimi verwebt geschickt verschiedene Handlungsstränge, die nicht nur auf Usedom spielen, sondern auch die polnische Seite der Insel mit einbeziehen. So wird die Urne eines Krematoriumsmitarbeiters plötzlich zu einem entscheidenden Beweismittel - ein ungewöhnlicher und überraschender Ermittlungsansatz, der nur in einem Usedom-Krimi denkbar ist.
Ein emotionales Feuerwerk
"Schlepper - Der Usedom-Krimi" ist nicht nur ein packender Krimi, sondern auch ein zutiefst menschliches Drama. Es geht um Schuld und Sühne, um Rache und Gerechtigkeit, aber auch um Liebe und Vergebung. Die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig, von Kommissar Rainer Witt, der zwischen den Ermittlungen und seiner Familie hin- und hergerissen ist, bis hin zur Kommissarin Ellen Norgaard, die sich um ihre kranke Mutter kümmern muss. Und auch Karin Lossow findet in Jörn Scherer eine neue Liebe, was der düsteren Geschichte überraschend viel Wärme verleiht. Wenn am Ende alle Puzzleteile zusammenfallen, wird klar, dass es bei diesem Fall um mehr geht als nur um einen Mord. Es ist ein Verbrechen, das die Wunden der Vergangenheit aufreißt und die Frage stellt, wie viel ein Einzelner bereit ist zu opfern, um das Richtige zu tun. Und genau das macht den Usedom-Krimi so besonders.