Deutsch trifft Schwedisch: Herzkino-Film "Petra geht baden" heute (28.09.2025) im ZDF

© ZDF/Stanislav Honzig
Das ZDF-Herzkino lädt heute (28.09.2025) um 20:15 Uhr zu einem ganz besonderen Abenteuer ein, das beweist, dass die großen Gefühle und die besten Geschichten jenseits der Fünfzig erst richtig beginnen. "Petra geht baden" ist nicht nur ein Film über das Rentnerdasein, sondern eine leidenschaftliche Komödie über die Tücken der Liebe, wenn der Alltagstrott gesprengt wird. Mit Ulrike Kriener und dem schwedischen Star Rolf Lassgård in den Hauptrollen verspricht dieser Film großes Kino, das zum Lachen, Nachdenken und Staunen anregt. "Petra geht baden" ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Sprachwirrwarr als Schlüssel zur Nähe
Was diesen Film von Anfang an so fesselnd macht, ist eine mutige Regieentscheidung: Ulrike Kriener, als die ehemalige Karrierefrau Petra Andersson, spricht Deutsch, während Rolf Lassgård in der Rolle ihres Ehemanns Erik konsequent Schwedisch spricht. Dieses bewusste Sprachwirrwarr ist kein Gimmick, sondern erzeugt, so Kriener, eine "große Aufmerksamkeit und Nähe" zwischen den Darstellern. Die Liebesszenen, die Streitgespräche - alles gewinnt durch die Notwendigkeit des Zuhörens und Interpretierens eine ungewohnte Intensität. Es ist ein Experiment, das aufgeht und die Zuschauer unmittelbar in die komplizierte Intimität dieses Paares hineinzieht.
Karriere-Aus trifft Abenteuerlust
Petra hat zwei Jahrzehnte an der Spitze eines großen Unternehmens verbracht. Als die Rente sie mit voller Wucht trifft, fühlt sich die Leere schmerzhaft an. Dumm nur, dass sie ihrem Mann Erik einen Abenteuerurlaub versprochen hat, um den sie sich bisher geschickt herumgedrückt hatte. Nun muss die Listen-liebende und Planungs-fanatische Petra liefern. Erik, dessen Herz für "Lost Places" und das Leben im Wohnmobil schlägt, wartet bereits auf das große Abenteuer. Petra hasst Überraschungen, Erik liebt sie - eine explosive Mischung.
In einer Verzweiflungstat engagiert Petra heimlich ihre ehemalige Assistentin Georgette Pistorius (Lara Mandoki), um den Trip perfekt durchzuorganisieren. Eriks "zufällige" Entdeckungen der schönen Campingplätze sind in Wahrheit streng geheime Planung. Aber das ist nicht Petras einziges Geheimnis: Ihr alter Nebenbuhler Bruno Pistorius (Philipp Moog), Georgettes Vater, lockt mit einem neuen Jobangebot, um Petra endgültig für sich zu gewinnen. Die perfekte Täuschung beginnt, doch wie in jeder guten Komödie ist der Knall programmiert.
Die umgekehrte Loriot-Welt
Die Geschichte erinnert nicht zufällig an große Komödienklassiker. Ulrike Kriener beschreibt das Drehbuch als eine "umgekehrte Pappa ante portas"-Situation. Diesmal ist es die Frau, die nach der Pensionierung das häusliche Chaos in die Ehe bringt, während der Mann mit dem Wohnmobil schon auf die Freiheit wartet. Der österreichische Autor Uli Brée, bekannt für seine Arbeit am "Tatort", und Regisseur Rainer Kaufmann ("Marias letzte Reise") haben eine Geschichte geschaffen, die tief in die Untiefen einer langjährigen Beziehung blickt. Sie zeigen, wie sich Rollen und Identitäten verschieben, wenn der äußere Rahmen, die Karriere, wegfällt.
70 ist das neue 50: Plädoyer für Hauptrollen jenseits der 60
Ulrike Kriener und Rolf Lassgård - beide 70 Jahre alt - sind der lebende Beweis, dass das Fernsehen mutiger werden muss, wenn es um die Besetzung geht. Sie tragen diesen Film mit einer beeindruckenden Frische und Tiefe. Ihre Chemie ist spürbar, ihr Spiel nuanciert. "Petra geht baden" ist damit nicht nur ein Unterhaltungsfilm, sondern auch ein Plädoyer dafür, dass die spannenden Lebensphasen und die wichtigsten Hauptrollen weit über die sogenannten "besten Jahre" hinausgehen. Als eine Art modernes Ehedrama mit viel Herz und Witz verspricht dieser Film, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Das gemeinsame Leben von Petra und Erik steht auf dem Spiel - und damit die Frage: Kann eine Beziehung, die auf so vielen Lügen aufgebaut ist, einen Neuanfang finden? Eine Antwort, die man heute Abend um 20:15 Uhr im ZDF finden kann.