Franken-Tatort "Hochamt für Toni": Voss zwischen Mordfall und Herzbruch heute (24.08.2025) in der ARD

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Im Rahmen der diesjährigen "Tatort"-Sommerpause wiederholt die ARD heute (24.08.2025) um 20:15 Uhr den hochgelobten Franken-Krimi "Hochamt für Toni". Die Episode ist mehr als ein klassischer Fall - sie ist eine Reise in die Vergangenheit von Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs). Für den Ermittler wird dieser Einsatz zur schmerzhaften Konfrontation mit seiner eigenen Lebensbilanz, denn das Opfer war seine große Jugendliebe. Der Film ist ein eindringliches Drama, das sich traut, die sonst so professionelle Fassade des Kommissars zu durchbrechen.
Ein Fall, der persönlich wird
Der Schock sitzt tief, als Felix Voss (Fabian Hinrichs) einen Anruf von seinem alten Freund Marcus Borchert (Pirmin Sedlmeier) erhält. Marcus, der inzwischen Pfarrer ist, lädt ihn zu einer Predigt ein, um ein dunkles Geheimnis um Antonia Hentschel (Sina Martens) zu enthüllen - Voss’ erste und einzige große Liebe aus Studientagen in Berlin. Doch bevor Marcus sprechen kann, wird er ermordet aufgefunden. Die örtliche Polizei vermutet einen Raubmord, doch für Voss ist sofort klar: Der Tod von Marcus muss mit Toni (Sina Martens) zusammenhängen, die sich vor zwei Jahren das Leben genommen hat.
Voss ermittelt auf eigene Faust in der Oberpfalz und stößt damit nicht nur auf Widerstände bei der lokalen Polizei, sondern auch bei seiner Partnerin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und seiner Kollegin Wanda Goldwasser (Eli Wasserscheid), die ihm aber dennoch zur Seite stehen. Seine unkonventionelle Vorgehensweise führt ihn direkt in die Abgründe der Familie Hentschel. Die Ermittlungen drängen ihn immer mehr in die persönliche Vergangenheit und zwingen ihn, die Frage zu stellen: Was wäre gewesen, wenn er sich damals für Toni entschieden hätte?
Stille, die unter die Haut geht
"Hochamt für Toni" ist kein Krimi wie jeder andere. Er ist ein melancholischer Abschied von verpassten Chancen. Der Film spielt mit dem Klischee, dass "Tatort"-Kommissare oft beziehungslose Einzelgänger sind, und gibt Voss eine ergreifende Tiefe. Die Bildsprache des Films ist von einer fast sakralen Ruhe geprägt, die im krassen Gegensatz zu den emotionalen Turbulenzen der Hauptfiguren steht. Ein besonderes Highlight ist die schauspielerische Leistung von Sina Martens, die in einem seltenen Doppelauftritt nicht nur die verstorbene Toni, sondern auch deren Schwester spielt.
Dieser "Tatort" ist ein stilles, aber umso eindringlicheres Meisterwerk. Voss taumelt wie ein Mann, der nicht nur einen Mord, sondern auch seine eigenen Lebensentscheidungen aufklären muss. Wer sich auf diese fast meditative Erzählung einlässt, wird mit einem der emotionalsten und stärksten "Tatorte" der letzten Zeit belohnt.