TV-Tipp: Nathalie Stutzmann dirigiert das Requiem von W.A. Mozart - heute (22.11.2025) auf 3sat

© ZDF/BR, Astrid Ackermann
Ein außergewöhnlicher Fernsehabend steht bevor, der ganz im Zeichen großer Musik und einer herausragenden Künstlerpersönlichkeit steht. Heute Abend (22.11.2025) um 20:15 Uhr zeigt 3sat ein hochkarätiges Konzert: Nathalie Stutzmann dirigiert das Requiem von W.A. Mozart. Die französische Dirigentin, die zuletzt mit der Übernahme der gefeierten Bayreuther "Tannhäuser"-Produktion Furore machte und im kommenden Jahr die Jubiläumsfestspiele mit Wagners Frühwerk "Rienzi" eröffnen wird, präsentiert sich mit einem zutiefst emotionalen und thematisch passenden Programm. Das Konmzert ist auch über die Mediathek abrufbar.
Meisterwerke der Verklärung und des Abschieds
Das Konzertprogramm, das für das Totengedenken im November geradezu maßgeschneidert ist, beginnt mit einem Werk, das als eine Art musikalische Visitenkarte Stutzmanns gelten kann: Die sakral getönte "Tannhäuser"-Ouvertüre von Richard Wagner. Diese Ouvertüre nimmt den berühmten Pilgerchor in instrumentaler Form vorweg und stimmt das Publikum auf die tiefgründige Thematik des Abends ein. Als zweites Werk folgt die Tondichtung "Tod und Verklärung" von Richard Strauss. Der junge Komponist zeichnet hier, beeinflusst von Schopenhauers Philosophie, den dramatischen Todeskampf eines fiktiven Helden und dessen anschließende Idealisierung mit einem beeindruckenden Klangzauber nach.
Mozarts grandioses Vermächtnis in vertrauter Hand
Der Höhepunkt des Abends ist zweifellos Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem d-Moll, KV 626. Dieses grandiose und doch unvollendete Werk ist für Nathalie Stutzmann von besonderer Bedeutung, da sie ihre Karriere als Sängerin begann und die solistische Altpartie des Requiems ihr besonders vertraut ist. Sie leitet den Chor und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der von Franz Xaver Süßmayr komplettierten Version. Diese Entscheidung hat Gewicht, denn Süßmayr war Schüler Mozarts und somit bis zuletzt am besten mit dessen musikalischen Intentionen vertraut. Man mag die Legendenbildung um Mozarts Vermächtnis, die seine Witwe Constanze aus kommerziellen Gründen befeuerte, beiseitelassen - allein der magische Beginn in düsterem d-Moll zieht das Publikum sofort in seinen Bann.
Eine Dirigentin mit Vergangenheit
Nathalie Stutzmann, 1965 geboren, wurde vom finnischen Dirigenten-Guru Jorma Panula unterrichtet und später von Sir Simon Rattle gefördert. Ihre doppelte Karriere als Sängerin und Dirigentin verleiht ihrer Interpretation eine einzigartige Tiefe. Derzeit ist sie Musikchefin beim Atlanta Symphony Orchestra (ASO). Bei ihrem Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beweist sie mit diesem beziehungsreichen Programm, das Tod, Verklärung und Trost thematisiert, ihr feines Gespür für thematische Bögen. Unterstützt wird sie in Mozarts Requiem von einem exzellenten Vokalquartett: Erika Baikoff (Sopran), Fleur Barron (Mezzosopran), Lunga Eric Hallam (Tenor) und Lawson Anderson (Bassbariton). Zusammen mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks verspricht dieser Abend eine eindringliche und zugleich tröstliche musikalische Erfahrung.








