Heiligabend hinter verschlossenen Türen: Komödie "Weihnachten im Olymp" heute (25.12.2025) im ZDF

© ZDF/Audrius Solominas
Wenn die letzten Kunden das prachtvolle Traditionskaufhaus verlassen haben und die schwere Tür ins Schloss fällt, beginnt im "Olymp" erst die wahre Magie. Heute am 1. Weihnachtsfeiertag 2025 um 20:15 Uhr verwandelt das ZDF die luxuriöse Verkaufswelt in eine festlich überhöhte Miniwelt, in der Träume und Realität auf charmante Weise kollidieren. Die Komödie "Weihnachten im Olymp" nutzt das klassische Motiv des Eingeschlossenseins, um eine Geschichte zu erzählen, die weit über profanen Konsum hinausgeht. Inmitten von glitzernder Dekoration und edlen Auslagen entfaltet sich ein Kammerspiel, das von seinen herausragenden Charakterdarstellern lebt und die Zuschauer in eine Welt entführt, in der das Unmögliche plötzlich greifbar scheint. Es ist eine Hommage an das Zwischenmenschliche, verpackt in das glänzende Papier eines modernen Weihnachtsmärchens. Die Komödie "Weihnachten im Olymp", welche als Ersatz für die sonst übliche Helene‑Fischer‑Show läuft, ist auch über die ZDF Mediathek abrufbar.
Eine Liebe, die vier Jahrzehnte überdauerte
Im Zentrum dieses nächtlichen Abenteuers steht Lale (Mariele Millowitsch), die resolute Direktorin des Hauses, für die dieser Ort eine ganz persönliche, fast schon schmerzhafte Bedeutung hat. Vor genau 40 Jahren ließ sie sich als junge Frau (Sinje Irslinger) mit ihrer ersten großen Liebe Hans (Leonhard Hugger) im Kaufhaus einschließen, nur um ihn danach unter tragischen Umständen aus den Augen zu verlieren. Dass das Schicksal den gealterten Hans (Joachim Król) ausgerechnet in dieser Nacht wieder in das Olymp führt, ist der emotionale Anker des Films. Joachim Król spielt den ehemaligen Schiffskoch mit einer Mischung aus Melancholie und Entschlossenheit, die wunderbar mit Millowitschs Darstellung der pflichtbewussten Geschäftsfrau harmoniert. Während draußen die klirrende Kälte regiert, wird das Kaufhaus zum Schauplatz einer späten Aussprache, die beweist, dass manche Wunden nie ganz verheilen, aber dennoch geheilt werden können.
Heimliche Gäste zwischen Luxus und Not
Doch die beiden ehemaligen Liebenden sind keineswegs so allein, wie sie es sich wünschen würden. Bei ihrem letzten Rundgang muss Lale feststellen, dass sich eine bunte Truppe von Glücksrittern und Gestrandeten im Olymp eingenistet hat. Da ist der Security-Wachmann Justin (Eric Cordes), der statt seinen Dienst zu schieben lieber eine romantische Nacht für seine Freundin Maja (Hannah Gharib) arrangiert. Im krassen Kontrast dazu steht die bittere Realität der Putzkraft Anne (Anna Fischer), die gemeinsam mit ihren Kindern im Kaufhaus Zuflucht sucht, weil sie ihr Obdach verloren hat. Diese Mischung aus romantischer Verklärtheit und sozialen Untertönen gibt dem Film eine Tiefe, die über eine reine Wohlfühlkomödie hinausgeht. Es zeigt sich, dass das prächtige Kaufhaus für die einen ein Spielplatz der Eitelkeiten und für die anderen ein letzter Rettungsanker ist.
Die Masken fallen im Schein der Lichterketten
Hinter jeder Schaufensterpuppe scheint in dieser Nacht eine andere Sehnsucht zu lauern. Der Finanzbuchhalter Holger (Philipp Hauß) nutzt die Anonymität der leeren Gänge, um endlich sein wahres Ich in eleganten Abendroben auszuleben, während die Influencerin Nathalie (Malene Becker) verzweifelt versucht, die perfekte Fassade für ihre Follower zu inszenieren. Sogar Nebencharaktere wie der zwielichtige Raphael Seraphin (Guntbert Warns) oder der junge Ali (Timo Fakhravar) tragen ihren Teil dazu bei, dass dieses Ensemble-Stück niemals langweilig wird. Wenn am Ende die künstliche Welt des Olymps auf die echte Menschlichkeit trifft, wird klar, dass das größte Geschenk nicht im Regal steht. Auch wenn die Inszenierung manchmal etwas glattgebügelt wirkt, zünden die Funken zwischen den Darstellern immer wieder und machen diesen Abend zu einer herzlichen Einladung, an das kleine Weihnachtswunder im Alltag zu glauben.








