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Im Brennpunkt rechter Gewalt: Dortmund-Tatort "Hydra" heute (05.08.2025) im WDR

Dienstag, 05.08.2025 12:55 Uhr | Tags: WDR, Krimi, Tatort, Jörg Hartmann, Stefan Konarske, Anna Schudt, Aylin Tezel
Leichenfund auf dem Gelände des Hochofenwerk: Kommissar Faber (Jörg Hartmann, links) und Gerichtsmediziner Jonas Zander (Thomas Arnold, rechts) schauen sich das Opfer genauer an.
Leichenfund auf dem Gelände des Hochofenwerk: Kommissar Faber (Jörg Hartmann, links) und Gerichtsmediziner Jonas Zander (Thomas Arnold, rechts) schauen sich das Opfer genauer an.
© WDR/Thomas Kost

Der WDR strahlt heute (05.08.2025) um 20:15 Uhr noch einmal den Dortmund-Tatort "Hydra" aus, einen Kriminalfall, der aktueller nicht sein könnte. Das Ermittlerteam um Kriminalhauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann), Kriminalhauptkommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt), Kommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel) und Oberkommissar Daniel Kossik (Stefan Konarske) wird mit einem Mord konfrontiert, der sie tief in die Dortmunder Neonazi-Szene führt. Der Film beleuchtet nicht nur die brutale Realität rechter Gewalt, sondern zeigt auch, wie ideologische Verblendung Familien und sogar den Polizeiapparat spalten kann.

Ein Neonazi-Mord und die Schatten der Vergangenheit

Alles beginnt mit dem Fund der Leiche von Kai Fischer, dem Kopf der lokalen Neonazi-Szene, in einem alten Stahlwerk. Seine hochschwangere Frau Tanja (Emily Cox) verdächtigt sofort Jedida Steinmann (Valerie Koch), die Leiterin einer Beratungsstelle gegen rechte Gewalt. Die Vermutung hat einen ernsten Hintergrund: Jedida Steinmann verlor in der Vergangenheit ihren Ehemann und ihr ungeborenes Kind bei einem Anschlag, für den Kai Fischer damals verdächtigt, aber nicht verurteilt wurde. Doch Jedida Steinmann bestreitet jede Beteiligung an Fischers Tod. Die Ermittlungen konzentrieren sich daher auf interne Machtkämpfe in der Neonazi-Gruppe, bei denen Nils Jacob (Franz Pätzold) als möglicher Täter in Frage kommt, auch wenn er ein Alibi vorweisen kann.

Risse in den eigenen Reihen

Der Fall nimmt eine persönliche und gefährliche Wendung für das Ermittlerteam. Kommissarin Nora Dalay, die offen ihren Abscheu vor Rassismus zeigt, wird Opfer eines Überfalls, bei dem ihr ein Hakenkreuz auf den Bauch gesprayt wird. Unter den Tätern identifiziert sie ausgerechnet Tobias Kossik (Robert Stadlober), den Bruder ihres Partners Daniel. Daniel Kossik gerät daraufhin in den Verdacht, seinen Bruder schützen und die Ermittlungen behindern zu wollen. Martina Bönisch hatte ohnehin schon den Verdacht, dass die Neonazis einen Informanten in den Reihen der Polizei haben. Um seine Unschuld zu beweisen, versucht Daniel, Informationen von seinem Bruder zu bekommen. Tatsächlich gelingt es ihm, einen bevorstehenden Angriff auf Jedida Steinmann zu verhindern. Dennoch bleibt die Frage nach der "Ratte" im Präsidium unbeantwortet, bis sich herausstellt, dass Kai Fischer vom Verfassungsschutz als V-Mann angeworben werden sollte. Nils Jacob gerät unter dringenden Tatverdacht, als die Mordwaffe in seiner Wohnung gefunden wird.

Verrat und verzweifelte Loyalität

Hauptkommissar Faber hat jedoch seine Zweifel. Er kombiniert, dass sich Fischer am Tatort, dem alten Stahlwerk, mit seinem Informanten getroffen haben muss. Schließlich findet Bönisch auf Fischers Handy ein Foto, das den Kollegen Polizeihauptkommissar Hans Krüger (Robert Schupp) in vertrauter Pose zeigt. Faber stellt Krüger auf dem Gelände des Stahlwerks, wo dieser sich offenbar das Leben nehmen will. Im Gespräch offenbart Krüger die schreckliche Wahrheit: Er hatte Fischer ermordet, weil dieser den Namen einer Zeugin erfahren wollte, um seiner Anwerbung als V-Mann zu entgehen. Krüger konnte den Namen nicht verraten, da dies seine eigene Rolle als Informant aufgedeckt hätte. Er hatte aus Verzweiflung gehandelt, um seine eigene und die Identität der Zeugin zu schützen.

Lohnt sich das Einschalten?

Angesichts des aktuellen gesellschaftlichen Klimas und des Anstiegs des Rechtsextremismus gewinnt dieser "Tatort" an besonderer Relevanz. Der Film behandelt das Thema nicht oberflächlich, sondern zeigt die perfiden Mechanismen von Hass und Verblendung. Die Darstellung, wie tief rechtsextremes Gedankengut in die Gesellschaft, und sogar in staatliche Institutionen wie die Polizei, eindringen kann, ist brisant. In einer Zeit, in der die Wahlerfolge rechtsextremer Parteien in Deutschland die Demokratie herausfordern, dient "Hydra" als wichtiger Denkanstoß. Er stellt unbequeme Fragen nach Loyalität, Ideologie und dem moralischen Preis, den wir bereit sind zu zahlen. Daher ist das Einschalten heute Abend nicht nur für Krimi-Fans, sondern für jeden, der sich für die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit interessiert, absolut lohnenswert.


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