Köln-Tatort "Benutzt": Ballauf & Schenk jagen einen Toten - heute (07.10.2025) im WDR

© WDR/Thomas Kost
Heute (07.10.2025) läuft um 20:15 Uhr im WDR eine Wiederholung, die jeden Krimi-Abend bereichert: Der Köln-Tatort "Benutzt" mit den Kult-Ermittlern Max Ballauf und Freddy Schenk nimmt die Zuschauer mit auf eine ungewöhnliche Jagd. In diesem Fall stehen die Kommissare vor einem fast schon absurden Problem: Sie müssen einen Mann jagen, der offiziell seit vier Jahren tot ist. Drehbuchautor Jens Maria Merz lieferte hierfür einen genialen Clou, der die Zuschauer bis zur letzten Minute rätseln lässt.
Die Jagd auf ein Phantom: Der Fall Lessnik
Die Geschichte beginnt mit dem Mord am Export- und Finanzberater Lessnik, der erschossen wird. Die Spurenlage führt Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) schnell zu Lessniks ehemaligem Geschäftspartner Karsten Holler. Das Problem: Holler ist seit einer Motorradtour durch die Sahara vor vier Jahren spurlos verschwunden und wurde offiziell für tot erklärt. "Wir jagen einen Toten?" fragt sich das Ermittler-Duo.
Doch bald mehren sich die unheimlichen Anzeichen, dass Holler sehr lebendig ist. Seine Exfrau sowie seine früheren Geschäftspartner Winter und Gläsgen werden erpresst. Die junge, aber scharfsinnige Ermittlerin Trapp von der Zollfahndung, die dem Team zur Seite steht, entdeckt eine weitreichende Verstrickung: Brandt, ihre Vorgesetzte, hatte vor vier Jahren illegale Waffenlieferungen Hollers in den Iran gedeckt.
Brandt wird suspendiert, was ihren eigenen Rachefeldzug auslöst. Sie begibt sich selbst auf die Suche nach Holler, der sich in ihrem Wochenendhaus versteckt hält. Dorthin hat er seine früheren Mitwisser Winter und Gläsgen zur Geldübergabe bestellt - ein perfides Treffen.
Tote auf Abruf: Eine vorgetäuschte Rache
Die Situation eskaliert, als Winter den leblosen Holler in einer Blutlache vorfindet. Er flüchtet panisch und rennt direkt Ballauf und Schenk in die Arme, die ihn festnehmen. Auch Gläsgen wird kurz darauf in Gewahrsam genommen. Beim Eintreffen der Kommissare ist Hollers Leiche jedoch verschwunden.
Der Clou des Falls entrollt sich: Holler hat seinen Tod ein zweites Mal vorgetäuscht. Sein Ziel war es, Rache an allen Beteiligten zu nehmen, die ihn damals fallen ließen – den Mitwissern Winter, Gläsgen und Brandt, aber auch seiner Exfrau. Er war nicht tot; er war nur ein Phantom, das aus dem Schatten heraus seine ehemaligen Partner terrorisierte. Das Rätsel ist gelöst, als Ballauf und Schenk den Mann, der zweimal von den Toten auferstand, aufspüren. Sie nehmen Karsten Holler wegen des Mordes an Lessnik fest und beenden damit seine bizarre Rache-Inszenierung.
Kölner Lokalkolorit und Oldtimer-Charme
Der Tatort lebt wie immer von seinem starken Kölner Charakter. Gedreht wurde unter anderem an den markanten Kranhäusern am Rheinauhafen, wo die Leiche Lessniks gefunden wird. Ein echter Hingucker für Autofans ist Freddy Schenks treuer blauer Opel Diplomat B V8 (Baujahr 1969-1972), der in dieser Folge wieder seine Runden dreht. Auch das obligatorische Currywurst-Drama darf nicht fehlen: Zum Leidwesen von Schenk muss er auf seine geliebte Currywurst verzichten, da Imbissbetreiber Gebhard seine Bude geschlossen hat - ein Running Gag, der die Bodenständigkeit des Ermittlers perfekt unterstreicht. Die Musik, von Günther Illi komponiert und mit dem ikonischen Klaus Doldinger-Thema untermalt, trägt zur dichten Atmosphäre bei.
Dieser Tatort ist eine hervorragende Wiederholung, die durch ihren ungewöhnlichen Aufbau und die konstant hohe Spannung überzeugt. Die Jagd auf einen Mann, der offiziell nicht existiert, macht "Benutzt" zu einem packenden und intelligenten Krimi, der die Zuschauer bis zum Ende fesselt.