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Mahlers Siebte im Rausch des Klangs: Chaillys Meisterstück aus Luzern heute (18.10.2025) auf 3sat

Samstag, 18.10.2025 13:35 Uhr | Tags: 3sat, Konzert, Klassik
Alexander Malofeev, Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra
Alexander Malofeev, Riccardo Chailly und das Lucerne Festival Orchestra
© ZDF/SRF, Accentus Music

Eine tiefgreifende musikalische Reise erwartet die Zuschauer heute Abend (18.10.2025): 3sat strahlt die Aufzeichnung des Eröffnungskonzerts des Lucerne Festivals vom vergangenen Jahr aus, bei dem Riccardo Chailly Gustav Mahlers monumentale Sinfonie Nr. 7 dirigierte. Diese Aufführung, die das Lucerne Festival Orchestra in Höchstform präsentierte, gilt als ein interpretatorisches Glanzstück, das Mahlers vielschichtiges Werk in seiner ganzen Bandbreite zwischen Triumph und Abgrund ausleuchtete. Um 20:15 Uhr können Musikliebhaber in diese klanggewaltige Welt eintauchen. Das Konzert ist auch in der Mediathek abrufbar.

Der Zwiespalt der "Nachtmusiken"

Gustav Mahler selbst bezeichnete seine Siebte Sinfonie als "mein bestes Werk und von heiterem Charakter" - eine Einschätzung, die bis heute für Diskussionsstoff sorgt. Denn das rund 80-minütige Werk ist alles andere als eindeutig. Es beginnt mit einem düsteren und geheimnisvollen Tenorhornruf, durchwandert im Zentrum zwei sogenannte "Nachtmusiken" und ein schattenhaftes Scherzo, bevor es in einem fast überbordenden, strahlenden Finale gipfelt. Diese extreme emotionale Bandbreite - von nächtlicher Dämmerung bis zum vollen Tageslicht - macht die Siebte zu einer "Weltensinfonie", wie sie Arnold Schönberg einst als Ausdruck "absoluten Friedens, basierend auf künstlerischer Harmonie" beschrieb.

Chailly meidet falsches Pathos

Riccardo Chailly, der seit 2016 eng mit dem Lucerne Festival Orchestra zusammenarbeitet und als einer der führenden Mahler-Interpreten unserer Zeit gilt, gelang es in dieser Aufführung, die extremen Gegensätze des Werks nicht zu glätten. Seine international gefeierten Interpretationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie falsches Pathos und unnötige Sentimentalität meiden, ohne dabei auf die dramatische und emotionale Intensität der Musik zu verzichten. Die Luzerner Interpretation der Siebten war geprägt von strahlender Transparenz und einer fast kammermusikalisch anmutenden Klangbalance, besonders in den geheimnisvollen, volkstümlich angehauchten Nachtmusiken. Chailly arbeitete mit subtiler Phrasierung und klanglicher Raffinesse die grotesken und trivialen Elemente heraus, die Mahler neben erhabenen, göttlichen Sphären in sein Werk einschrieb.

Symbiose zwischen Maestro und Orchester

Das Konzert am Vierwaldstättersee war nicht nur eine grandiose Hommage an Mahlers Genialität, sondern auch der hörbare Ausdruck einer tiefen künstlerischen Symbiose zwischen dem italienischen Maestro und dem Lucerne Festival Orchestra. Diese fruchtvolle Zusammenarbeit trug in der Aufführung der Siebten hörbare Früchte: Die Musiker folgten Chaillys präzisen Anweisungen mit emotionaler Wucht und beeindruckender Virtuosität.

Mahler erschuf in seinen Sinfonien eine ganz eigene Welt extremer Gefühle - von Schönheit und Morbidität, von Liebe und Tod. In der sommerlichen Kulisse des Festivals wurde die Siebte so zur packenden Klangreise durch Licht und Schatten, Traum und Wirklichkeit. Chaillys Interpretation setzte Maßstäbe und entführt das heutige TV-Publikum in eine musikalische Welt, die zwischen Groteske und Erhabenheit oszilliert. Ein Meilenstein der Mahler-Rezeption.


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