Polizeiruf 110 "Der Verurteilte" heute (29.07.2025) auf 3sat: Doppelmord oder perfides Spiel?

© ZDF/MDR/filmpool fiction/Stefan Erhard
3sat bietet heute (29.07.2025) um 20:15 Uhr eine Wiederholung des fesselnden "Polizeiruf 110: Der Verurteilte". Ein Fall, der Kriminalhauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) an ihre Grenzen und darüber hinaus treibt. Es ist ein dichtes psychologisches Drama, das von Beginn an die Zuschauer in seinen Bann zieht und mit überraschenden Wendungen aufwartet.
Ein spurloses Verschwinden und eine verstörende Behauptung
Der Fall beginnt mit dem mysteriösen Verschwinden der Krankenpflegerin Valerie Klein (Amy Benkenstein). Nach einem Blind Date mit einer Internetbekanntschaft taucht sie nicht mehr auf. Ihre Nachbarin Sandra Möller (Hanna Hilsdorf) bemerkt das Verschwinden erst, als sie am nächsten Morgen Valeries weinende Tochter hört. Kriminalhauptkommissarin Doreen Brasch (Claudia Michelsen) übernimmt die Ermittlungen. Die erste intensive Suche nach Valerie bleibt ergebnislos, die Spuren führen ins Leere. Doch dann gibt es eine beunruhigende Entdeckung: In einem Haus, das einer verstorbenen Patientin von Valerie gehörte, werden Valeries Halskette und Blutspuren gefunden. Dies deutet auf ein Verbrechen hin und die Ermittlungen nehmen eine dunkle Wendung.
Der Gärtner Markus Wegner (Sascha Alexander Gersak), der auf dem Hofgelände eine Scheune angemietet hat, gerät ins Visier. Zunächst blockt er jedes Gespräch mit Brasch ab. Doch in der Vernehmung fällt er plötzlich eine schockierende Behauptung: Er habe Valerie und eine weitere Frau umgebracht. Der Haken daran? Der Fall der zweiten Frau ist längst abgeschlossen, ihr vermeintlicher Täter verbüßt seit Jahren seine Haftstrafe. Pikant ist dabei, dass Brasch damals selbst die ermittelnde Kommissarin in diesem älteren Fall war.
Braschs gefährliches Spiel: Zwischen Berufsethik und persönlicher Obsession
Trotz klarer Warnungen der Staatsanwaltschaft, angeführt von Kriminalrat Uwe Lemp (Felix Vörtler), lässt Brasch die Behauptung Wegners nicht los. Sie ist entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und hofft, dass Wegners Ehefrau Annegret Wegner (Laura Tonke) der Schlüssel zur Lösung beider Fälle sein könnte. Braschs unerbittlicher Drang nach der Wahrheit gefährdet nicht nur ihre Anstellung als Kommissarin, sondern macht sie auch zur Zielscheibe. Sie muss sich fragen, ob sie einem genialen Manipulator auf den Leim gegangen ist oder ob sie tatsächlich einen verurteilten Mann entlasten und einen wahren Täter fassen kann.
"Polizeiruf 110: Der Verurteilte" ist kein leichter Krimi. Er taucht tief in die psychologischen Abgründe seiner Figuren ein und spielt gekonnt mit der Wahrnehmung des Zuschauers. Claudia Michelsen brilliert in der Rolle der Kommissarin, die bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sascha Alexander Gersak liefert eine herausragende Performance als Markus Wegner ab, dessen Motive und Absichten lange im Dunkeln bleiben. Für alle, die spannende und psychologisch dichte Kriminalfälle schätzen, ist dieser "Polizeiruf 110" eine absolute Empfehlung.