ZDF Talkshow "Markus Lanz" heute (18.06.2025): Spahn in der Defensive, Nahost-Konflikt im Fokus

© ZDF/Markus Hertrich
Die ZDF Talkshow "Markus Lanz" verspricht auch am Mittwoch (18.06.2025 um 23:15 Uhr) eine brisante Mischung aus innenpolitischer Aufarbeitung und geopolitischer Analyse. Im Zentrum der Debatte stehen Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU), der sich erneut zur Maskenaffäre äußern muss, sowie die eskalierende Lage im Nahen Osten. Die Gästerunde wird komplettiert durch die "taz"-Journalistin Anna Lehmann, den Iran-Experten Ali Fathollah-Nejad und den Militär-Experten Christian Mölling, die die vielschichtigen Aspekte der aktuellen Krisen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten werden.
Jens Spahn: Zwischen Masken-Kritik und Nahost-Debatte
Für Jens Spahn dürfte der Abend ungemütlich werden. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister sieht sich mit neuerlicher und scharfer Kritik an der Beschaffung von Corona-Schutzmasken zu Beginn der Pandemie konfrontiert. Einem unter Verschluss gehaltenen Bericht einer Sonderermittlerin zufolge soll es zu erheblichen Mehrkosten und fragwürdigen Entscheidungen unter seiner Führung gekommen sein. Spahn wies die Vorwürfe zuletzt öffentlich zurück und betonte die extreme Notsituation, in der schnelles Handeln erforderlich gewesen sei. Bei Markus Lanz wird er erneut Stellung zu den Details der Affäre und dem Vorwurf des "CDU-Filzes" nehmen müssen.
Ein weiteres zentrales Thema für den CDU-Politiker wird der Konflikt im Nahen Osten sein. Hier wird erwartet, dass Spahn die Position der Union darlegt, die traditionell die Sicherheit Israels als Staatsräson betont, und seine Einschätzung zur aktuellen Eskalation zwischen Israel und dem Iran abgibt.
Kritische Stimmen: Journalistin und Experten analysieren die Lage
Ihm gegenüber wird Anna Lehmann, Leiterin des Parlamentsbüros der "taz", sitzen. Sie ist bekannt für eine kritische Haltung gegenüber Spahns Agieren in der Maskenaffäre und wird die Vorgänge journalistisch einordnen. Darüber hinaus wird Lehmann ihre völkerrechtlichen Bedenken bezüglich des israelischen Vorgehens im Iran zur Sprache bringen. Die "taz" vertritt hier oft eine Position, die das Handeln der israelischen Regierung kritisch hinterfragt und auf die Einhaltung internationaler Normen pocht.
Der deutsch-iranische Politologe Ali Fathollah-Nejad wird als profunder Kenner der iranischen Gesellschaft und Politik Einblicke in die Lage vor Ort geben. Seine jüngsten Analysen deuten auf eine wachsende Nervosität und "Panik im Teheraner Regime" seit Beginn der offenen militärischen Konfrontation mit Israel hin. Fathollah-Nejad wird über die prekäre Situation der Zivilgesellschaft im Iran informieren und erläutern, wie der Konflikt die internen Machtverhältnisse beeinflusst und ob Raum für Protest und Wandel besteht.
Die militärstrategische Dimension des Konflikts beleuchtet Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Er wird analysieren, inwiefern Israels direkter Schlag gegen den Iran auch strategische Auswirkungen auf Russland und dessen Präsidenten Wladimir Putin hat. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Ausführungen wird die globale Aufrüstungsspirale sein. Mölling wird darlegen, wie die Atommächte weltweit an der Modernisierung und Aufrüstung ihrer nuklearen Arsenale arbeiten – eine Entwicklung, die durch die aktuellen Konflikte zusätzlich an Fahrt gewinnt.
Die Sendung verspricht somit eine tiefgehende und kontroverse Diskussion über zwei der drängendsten Themen der aktuellen politischen Agenda: die unbewältigte Vergangenheit der Pandemiepolitik und die explosive Lage im Nahen Osten mit ihren globalen Verflechtungen. Nach der Ausstrahlung ist "Markus Lanz" auch über die ZDF Mediathek verfügbar.