"besseresser" Sebastian Lege deckt auf: Die Tricks in DDR-Produkten heute (07.10.2025) im ZDF

© ZDF/Katja Inderka
Gleich wird es nostalgisch und aufschlussreich zugleich: Sebastian Lege enthüllt heute (07.10.2025) um 20:15 Uhr in der ZDF-Sendung "besseresser: Die Tricks in DDR-Produkten", was wirklich in den Kult-Lebensmitteln von einst steckt. Viele Produkte aus der ehemaligen DDR haben die Wende überlebt und finden sich noch immer in den Supermarktregalen. Doch wie viel Originalität steckt noch in Halloren-Kugeln, Kathi-Backmischungen, Malzkaffee und der Soljanka von heute? Lege nimmt vier dieser Ost-Klassiker unter die Lupe und zeigt, dass die damalige Kreativität aus der Not heraus bis heute die Tricks der modernen Lebensmittelindustrie prägt.
DDR-Einfallsreichtum: Von der Notlösung zum Industrietrick
Die wirtschaftlichen Bedingungen in der DDR zwangen die Produzenten oft zu großem Einfallsreichtum. Mit begrenzten Rohstoffen musste man kreative Wege finden, um beliebte Produkte herzustellen oder adäquate Ersatzlösungen zu schaffen. Sebastian Lege zeigt, wie diese damaligen Notlösungen - die geschickte Substitution von Rohstoffen und die gezielte Nutzung von Zusätzen - auch heute noch in der Industrie Anwendung finden. Damals ging es darum, Mangel zu verwalten; heute geht es oft darum, Kosten zu senken und Produkte perfekt steuerbar zu machen. Die Sendung stellt damit eine spannende Verbindung zwischen Ost-Nostalgie und moderner Lebensmittelproduktion her.
Die süße Verlockung: Halloren-Kugeln und die Geheimnisse der Cremigkeit
Ein echtes Stück Geschichte sind die Halloren-Kugeln, die in der DDR oft nur als begehrte "Bückware" unter dem Ladentisch zu finden waren. Der Hersteller wirbt damit, dass die Rezeptur seit DDR-Zeiten unverändert sei. Lege analysiert, welche Inhaltsstoffe dafür sorgen, dass die Füllung langfristig so sahnig und cremig bleibt, und zeigt, welche Tricks dahinterstecken. Bei einer Blindverkostung in Leipzig wird deutlich, wie stark diese Kugeln nostalgische Erinnerungen bei Ostdeutschen wecken. Ob die heutige Rezeptur allerdings noch uneingeschränkten Anklang findet, darüber gehen die Meinungen auseinander - ein Beweis dafür, dass Geschmack und Erinnerung oft Hand in Hand gehen, aber nicht immer übereinstimmen.
Ein Suppen-Klassiker im Wandel: Die Soljanka-Täuschung
Die Soljanka, eine deftige, tomatige Suppe mit Fleisch und sauren Gurken, war einst die perfekte Resteverwertung. Sie ist heute als Fertigprodukt im Handel erhältlich, und die Industrie spielt geschickt mit nostalgischen Verpackungen. Doch Sebastian Lege deckt auf, dass die Inhaltsstoffe der Fertig-Soljanka kaum noch etwas mit der traditionellen Zubereitung gemein haben. Statt auf frische und hochwertige Zutaten setzen die Hersteller auf eine lange Liste von günstigen Zusatzstoffen für Konsistenz und Haltbarkeit. Das Resultat ist ein perfekt gesteuertes Industrieprodukt. Im direkten Vergleich dazu demonstriert der 71-jährige Koch Erich Klukas, wie eine authentische DDR-Soljanka mit ehrlichen Zutaten zubereitet wird, und entlarvt damit die Mogelpackungen von heute.
Malzkaffee: Der Mangel als Tugend
Als echter Kaffee in der DDR zum Luxusgut wurde, bot der Malzkaffee "Im Nu" eine beliebte Alternative. Sebastian Lege erklärt, wie aus Gerste, Roggen und Gerstenmalz ein kaffeeähnliches Getränk hergestellt wird. Das Geheimnis liegt im Röstprozess: Der Malzzucker karamellisiert und erzeugt dadurch die braune Farbe und den süßlich-intensiven Geschmack. Der Ersatzkaffee hat aber auch heute noch seine Daseinsberechtigung. Er ist koffeinfrei, besitzt eine bessere CO₂-Bilanz als klassischer Kaffee und weckt ebenfalls viele Kindheitserinnerungen. Was damals aus der Not geboren wurde, ist heute ein bewusster Konsumtrend.