Die Geister des Kyffhäusers: "Polizeiruf 110: Barbarossas Rache" mit Schmücke & Schneider heute (22.09.2025) im MDR

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Der MDR wiederholt heute (22.09.2025) den "Polizeiruf 110: Barbarossas Rache", eine Folge, die Krimifans zurück in die mysteriöse Welt des Kyffhäuser-Denkmals entführt. Statt eines typischen Großstadt-Thrillers erwartet die Zuschauer ein atmosphärischer Fall, in dem die halleschen Kommissare Herbert Schmücke (Jaecki Schwarz) und Herbert Schneider (Wolfgang Winkler) ein Verbrechen aufklären, das tief in alten Mythen und menschlichen Abgründen verwurzelt ist.
Ein Tatort mit Geschichte
Die Ermittlungen beginnen an einem der symbolträchtigsten Orte Deutschlands: am Fuße der monumentalen Statue von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Dort, im Schoß des steinernen Herrschers, wird der Dekan der medizinischen Fakultät Halle, Professor Konrad Welfen (Matthias Ponnier), tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich niedergeschlagen und vom Denkmal gestoßen. Die Kommissare müssen nun herausfinden, was den angesehenen Professor an diesen geschichtsträchtigen Ort führte. Ihre Nachforschungen ergeben, dass der Professor ein Doppelleben führte. Neben seiner akademischen Karriere widmete er sich leidenschaftlich der Hobbyarchäologie, die jedoch von illegaler Grabräuberei überschattet wurde.
Der Schatz und die Schande
Die Morde in diesem Krimi entfalten sich im Kontext einer weitreichenden archäologischen Entdeckung. Welfens Sohn Friedrich (Torben Liebrecht) behauptet, sein Vater habe den legendären Schatz der Lombarden aufgespürt, einen Fund, der angeblich auch in Verbindung mit dem Mord steht. Die Spur führt die Ermittler zu einem mysteriösen zweiten Eingang der Barbarossahöhle. Die Spannung steigt, als Schmücke (Jaecki Schwarz) immer mehr Hinweise darauf findet, dass der Professor kurz davor war, seine Beute an den Meistbietenden zu verkaufen. Dabei lernt er auch die heimliche Geliebte des Professors kennen, Dr. Lisa Marten (Elisabeth Lanz), die sich unwissend gibt.
Intrigen, Verrat und ein verletztes Herz
Während sich die beruflichen Ermittlungen zuspitzen, muss Kommissar Schmücke auch privat eine bittere Pille schlucken. Seine Partnerin, Edith Reger, wirft ihn aus der gemeinsamen Wohnung und stellt seine gepackten Koffer vor die Tür. Der Fall wird dadurch nicht leichter für ihn. Im Laufe der Ermittlungen wird klar, dass der Mord im Zusammenhang mit Welfens Vergangenheit steht. Seine Frau Margarete (Michaela Rosen) ist entsetzt, als sie vom Doppelleben ihres Mannes erfährt und dass er vor ihr mit dem Archäologen Christian Korte (Hanns Zischler) liiert war. Korte, der die illegalen Machenschaften seines Rivalen verurteilt, trifft sich mit Welfen am Denkmal und es kommt zum Streit. Im Eifer des Gefechts stößt Korte ihn in die Tiefe. So endet das Leben des Professors im Schoß des Kaisers und sein archäologischer Fund wird zu seinem Grab.
Schmücke und Schneider - Kult statt Glanz
Für eingefleischte Fans des "Polizeiruf 110" ist dieser Fall ein Muss. Die Kommissare Schmücke und Schneider, gespielt von Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler, sind wie ein altes Ehepaar: Sie haben ihre Eigenheiten und ihr Tempo ist eher gemächlich, aber genau das macht sie aus. Anstatt auf Hochglanz-Action und schnelle Schnitte zu setzen, punktet der Film mit Tiefgang und einem Fokus auf die Charaktere. Die zwischenmenschlichen Konflikte, die auch Schmückes Privatleben betreffen, verleihen dem Krimi eine zusätzliche emotionale Ebene. Die Verwebung von historischem Lokalkolorit am Kyffhäuser-Denkmal mit einem Mordfall macht "Barbarossas Rache" zu einem einzigartigen Krimi, der sich wohltuend von der Masse abhebt. Es lohnt sich, einzuschalten und die kauzigen Ermittler auf ihrer Spurensuche zu begleiten.