Makabrer Mordschmuck: Passau-Krimi "Bis auf den Knochen" heute (25.09.2025) in der ARD

© BR/ARD Degeto Film/Hager Moss Film GmbH/Bernd Schuller
Der neueste Fall für das ungleiche Ermittlerduo aus Passau verspricht tiefe Abgründe und persönliche Verwicklungen: In "Bis auf den Knochen" mit Marie Leuenberger als frühere Polizistin Frederike Bader und Michael Ostrowski als Privatdetektiv Ferdinand Zankl, dem mittlerweile neunten Teil der beliebten Krimireihe "Ein Krimi aus Passau", gerät Frederike Bader an ihre emotionalen Grenzen, als ein Serienkiller die Idylle der Drei-Flüsse-Stadt in ein Schreckensszenario verwandelt. Die ARD zeigt heute Abend (25.09.2025 um 20:15 Uhr) ein perfides Verbrechen, das nicht nur mit einem Sammeltick, sondern auch mit tödlichen Tourismus-Idealen verknüpft ist. Der Passau-Krimi "Bis auf den Knochen" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Ein Charivari der besonderen Art
Es ist ein Bild des bayerischen Lebensgefühls, das den Auftakt des Falls bildet: In einem Biergarten präsentiert sich der Trachtenschmied Berti Ottensamer (von Daniel Christensen) mit einem makabren Geheimnis. Er, der für seine kunstvollen Charivaris bekannt ist, hat sich eine besonders gruselige Trophäensammlung zugelegt. Statt Krallen oder Zähnen von Wildtieren verarbeitet er die Knochen seiner menschlichen Opfer in seinen Schmuck. Ein Detail, das schaudern lässt, und doch nur die Spitze eines Eisbergs ist. Als der unbeholfene Franz Hertel (Alexander Gaida), Sohn der Passauer Bäckerin Roswitha Hertel (Bettina Mittendorfer), das Charivari an sich nimmt, um seine Mitbewohnerin Tessa (Clara Vogt) vor einer erneuten Haftstrafe zu bewahren, ahnt er noch nicht, welche Lawine er damit losgetreten hat.
Was als zufälliger Fund beginnt, entwickelt sich schnell zu einer hochexplosiven Situation. Als Mia Bader (Nadja Sabersky), Frederikes Tochter, spurlos verschwindet, verwandelt sich die professionelle Ermittlung in einen persönlichen Albtraum. Frederike und Privatdetektiv Ferdinand Zankl tauchen tief in das Netz aus Verbrechen und Verwirrung ein, das Berti Ottensamer gesponnen hat. Dabei stoßen sie auf eine unerwartete Verbindung: Der Killer ist Teil einer Initiative für nachhaltigen Tourismus in Passau. Ein bitterer, fast ironischer Kontrast zu seinen Taten, die von der Jagd auf Menschen zeugen.
Jäger und Gejagte
Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Jede Spur ist eine Falle, jeder vermeintliche Hinweis ein Teil eines größeren, tödlichen Spiels. Als ein Medizindiagnostiker (Yassin Trabelsi) ermordet wird, der das Charivari untersucht hat, wird klar, dass Ottensamer keine losen Enden duldet. Die akribische Kleinarbeit der Ermittler führt sie über eine Phantomzeichnung, Zigarrenstummel und schließlich zu den Lackspuren am Auto eines weiteren Opfers, Frau Ling (Moon Suk). Dabei offenbart sich das Grauen in seiner ganzen Banalität: Ottensamer verkaufte seine makabren Charivaris sogar im lokalen Souvenirladen.
Ein Höhepunkt im heutigen Passau-Krimi ist der Gänsehaut-Auftritt von Daniel Christensen, der als Serienmörder mit einer beklemmenden Präzision überzeugt und von den Fans zurecht gefeiert wurde. Seine Figur des Berti Ottensamer ist kein platter Bösewicht, sondern eine zutiefst verstörende, fast schon tragische Persönlichkeit. Ein Mann, der am Grab seines Vaters mit den Toten spricht und dabei ein weiteres seiner makabren Schmuckstücke hinterlässt. Die Jagd endet schließlich in einer tiefen Schlucht, in der sich Ottensamer in den Tod stürzt, ohne den Aufenthaltsort von Mia zu verraten. Doch die Blutspur, die er hinterlässt, führt Zankl und Bader zu einer Waldhütte, in der Mia wohlbehalten auf sie wartet. Ein atemloser Showdown, der mit einem Moment der Erleichterung endet und doch die düstere Erkenntnis hinterlässt, dass die menschliche Seele tiefe Wunden schlägt.