Münster-Tatort "Väterchen Frost": Bescherung mit Leichen und Lametta heute (25.12.2025) im WDR

© WDR/Martin Valentin Menke
Ganz Münster schnieft und hustet sich durch die Adventszeit, während das berühmteste Ermittler-Duo Westfalens heute (25.12.2025) um 20:15 Uhr im WDR noch einmal zum Dienst antreten muss. Am 1. Weihnachtsfeiertag liefert der Sender mit der Wiederholung des Münster-Tatorts "Väterchen Frost" das perfekte Kontrastprogramm zum besinnlichen Kerzenschein. Eigentlich wähnten sich Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und der wie immer wortgewaltige Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) bereits im wohlverdienten Feierabend, da die Indizienlage in einem aktuellen Mordprozess gegen einen jungen Russen erdrückend schien. Doch eine grassierende Erkältungswelle zwingt Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Großmann) dazu, ihr Plädoyer unter heftigen Niesattacken abzubrechen. Was als kurze Verzögerung geplant war, entpuppt sich schnell als Auftakt zu einem hochgefährlichen Spiel, das die Festtagspläne der gesamten Belegschaft pulverisiert.
Ein falsches Urteil und ein Kidnapping mit Herz
Plötzlich klingelt das Telefon und ein mysteriöser Anrufer behauptet, die Kommissarin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) in seiner Gewalt zu haben. Der Entführer, der sich als Artjom Sascha Gregorowitsch (Sascha Alexander Geršak) entpuppt, verfolgt jedoch kein klassisches Lösegeldziel: Er ist der Vater des Angeklagten und davon überzeugt, dass Thiel und Boerne den Falschen hinter Gitter bringen wollen. Während Nadeshda in ihrem Verlies eine fast schon familiäre Verbundenheit zu ihrem Entführer aus der russischen Heimat entwickelt, muss Boerne seine eigene Arroganz herunterschrauben. Ein zweiter Blick auf die Hände des Verdächtigen Kirill Gromow (Oleg Tikhomirov) offenbart nämlich, dass dieser aufgrund alter Brüche gar nicht die Kraft zum Erwürgen des Opfers gehabt haben kann. Die Jagd nach dem wahren Mörder beginnt von vorn und führt das Team tief in die glitzernde, aber eiskalte Welt des Diamantenschmuggels.
Blutige Spuren im Juweliergeschäft
Die Ermittlungen konzentrieren sich bald auf das Umfeld des Toten und dessen Schwester Sabrina Bux (Sophie Lutz), die als Goldschmiedin arbeitet. Dass hier weit mehr als nur legales Handwerk im Spiel ist, wird klar, als die Polizei auf eine Spur weltweiter Kurierreisen zu den Umschlagplätzen für Rohdiamanten stößt. Als Sabrina Bux schließlich erhängt aufgefunden wird, glaubt der erfahrene Thiel trotz fehlendem Abschiedsbrief nicht an einen Suizid. Inmitten des weihnachtlichen Trubels, bei dem auch Thiels Vater Herbert (Claus Dieter Clausnitzer) und Boernes Assistentin Silke "Alberich" Haller (Christine Urspruch) ihre Rollen im Münsteraner Gefüge spielen, verdichten sich die Hinweise auf einen skrupellosen Drahtzieher. Jörn Weig (David Bennent) scheint im Hintergrund die Fäden zu ziehen und geht über Leichen, um sein lukratives Schmuggelgeschäft abzusichern.
Showdown zwischen Glühwein und Gefahr
In den verschneiten Gassen Münsters spitzt sich die Lage zu, als klar wird, dass Weig die Polizei-Ermittlungen manipulieren will, um seine eigenen Spuren zu verwischen. Der Krimi schafft es dabei meisterhaft, den typischen Münster-Klamauk mit einer ernsthaften Bedrohung zu verknüpfen. Während Boerne mit medizinischem Scharfsinn ein spezielles Narkotikum nachweist, muss Thiel seine körperliche Präsenz in die Waagschale werfen, um Nadeshda aus den Klauen des wahren Verbrechers zu befreien. Am Ende dieses ungewöhnlichen Weihnachtsfestes steht nicht nur die Festnahme von Weig, sondern auch ein Akt menschlicher Gnade, der perfekt zum heutigen Feiertag passt. "Väterchen Frost" bleibt somit ein Highlight der Reihe, das zeigt, dass auch im beschaulichen Münster hinter jeder glitzernden Fassade ein dunkles Geheimnis lauern kann.








