Happy-Spots - Mein Online Magazin

Ab 31.10.2024 im Kino: "Riefenstahl"

Dienstag, 29.10.2024 10:21 Uhr
"Riefenstahl" läuft ab 31.10.2024 in den Kinos.
"Riefenstahl" läuft ab 31.10.2024 in den Kinos.
© HappySpots / Filmplakat: Majestic Filmverleih

Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von "Triumph des Willens" und "Olympia" stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft?

Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach - privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setztsie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.

Riefenstahls Hang, die Schönheit durchtrainierter Körper zu zelebrieren, beginnt nicht erst in den 1930er Jahren. Als "Wunschsohn" ist sie der brutalen Erziehung ihres Vaters ausgeliefert. In den 1920er Jahren setzt sich diese „Schulung“ an ihren Filmsets fort. Sie will mit ihren Schauspielkollegen mithalten - allesamt Männer, die den Ersten Weltkrieg als eine großartige Zeit verklären. Und die bereit sind, sich "vor der Fahne des Führers" zu versammeln.

Mit den Bildern aus "Triumph des Willens" beschreibt sie sich selbst: Organisierte Kraft und Größe, Demonstration des kontrollierten Körpers, auf Sieg getrimmt. Ihre strikte Leugnung, die Wechselwirkung ihrer Kunst mit dem Terror des Regimes nach dem Krieg anzuerkennen, ist mehr als nur eine abgewehrte Schuld: In persönlichen Dokumenten trauert sie ihren "gemordeten Idealen" nach.

Damit steht sie für viele, die in Briefen und aufgenommenen Telefonaten ihres Nachlasses von einer ordnenden Hand träumen, die endlich mit dem "Scheißstaat" aufräumt. Dann würde auch ihr Werk eine Renaissance erfahren, in ein, zwei Generationen sei es so weit. - Was, wenn sie recht behalten?

"Riefenstahl" läuft ab 31.10.2024 in den Kinos.


Das könnte Sie auch interessieren

Eine dunkle, beunruhigende Atmosphäre, die von Anfang an fesselt - so lässt sich der "Tatort: Macht der Familie" am besten beschreiben, der heute (16.09.2025) um 20:15 Uhr im WDR wiederholt wird. Mit Wotan Wilke Möhring in der Rolle von Thorsten Falke, inszeniert Regisseur Niki Stein einen Fall, der weniger auf Action als auf psychologische Spannung setzt und die Zuschauer in... weiterlesen

Nach fast zwei Jahren Wartezeit kehrt Romy Heiland zurück auf die Bildschirme. Am heutigen Dienstagabend (16.09.2025 um 20:15 Uhr) startet im Ersten die fünfte Staffel von "Die Heiland - Wir sind Anwalt" mit insgesamt 13 neuen Folgen, die wie gewohnt dienstags um 20:15 Uhr ausgestrahlt werden. Die Serie, die für ihre authentischen Charaktere und spannenden Fälle bekannt... weiterlesen

Der MDR strahlt heute (15.09.2025) um 20:15 Uhr die Wiederholung des Münster-Tatorts "Des Teufels langer Atem" aus - und die Zuschauer erleben Kriminalhauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) so menschlich und verletzlich wie nie zuvor. Der Münster-Tatort beginnt mit einem totalen Blackout. Thiel erwacht nach einer durchzechten Nacht mit einem Filmriss in einem Hotelzimmer. An... weiterlesen

Nach einer gefühlt endlosen Sommerpause meldet sich eine der beliebtesten TV-Shows zurück. Heute (15.09.2025) beginnt bei RTL die neue Staffel von "Wer wird Millionär?" . Wegen der 15-minütigen "Stefan Raab Show" beginnt das Quiz erst um 20:30 Uhr. Dann kehrt Kult-Sendung auf die Bildschirme zurück und bringt eine Mischung aus Nervenkitzel, Wissen und... weiterlesen

Das ZDF zeigt heute (15.09.2025) um 20:15 Uhr einen Film, der mehr ist als nur ein historisches Drama. "An einem Tag im September" nimmt uns mit in die entscheidenden Stunden, die das Fundament für ein vereintes Europa legten. Die Inszenierung von Regisseur Kai Wessel ist dabei kein trockenes Politik-Lehrstück, sondern ein leidenschaftliches Kammerspiel, das von den leisen... weiterlesen