"Blind ermittelt - Geister der Vergangenheit" - Der Wien-Krimi im Bann der Rache heute (16.10.2025) in der ARD

© ARD Degeto Film/Mona Film/Tivoli Film/Fabio Eppensteiner
Auf dem Sendeplatz des ARD Donnerstagskrimis läuft heute (16.10.2025) um 20:15 Uhr ein neuer Wien-Krimi. "Geister der Vergangenheit" ist die 13. Episode der Krimireihe "Blind ermittelt". Der neue Fall ist eine fesselnde Auseinandersetzung mit Schuld und Rache, die den blinden Sonderermittler Alex Haller in die dunkelste Ecke seiner eigenen Vergangenheit führt. Der Wien-Krimi "Blind ermittelt - Geister der Vergangenheit" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Die Falle der Vergangenheit schnappt zu
Der Fall beginnt nicht mit einem unbekannten Opfer, sondern mit einem direkten Angriff auf den Ermittler selbst. Nachdem Alex Haller (Philipp Hochmair) eine Clubnacht beendet und in ein Taxi steigt, gerät er in einen Horrortrip. Die Fahrerin betäubt ihn, und aus dem Kofferraum dringen mysteriöse Geräusche, die auf eine Entführung hindeuten. Mit letzter Kraft gelingt Haller die Flucht, doch seine Erinnerungsfetzen liefern nur kryptische Hinweise: "Freuds Fehler" und ein Zitat, das bei der Polizei sofort Alarmglocken schrillen lässt: "Gerechtigkeit ist das Recht der Schwächeren!"
Dieses Zitat ist der direkte Weg zu Grischka Tanner (Ursula Strauss), die zur Gegenspielerin Hallers wird. Tanner, eine desillusionierte Ex-Kommissarin und jetzige Leiterin einer psychoanalytischen Praxis, war einst Hallers Kollegin und saß wegen seiner damaligen Aussage zehn Jahre im Gefängnis. Die Autoren führen mit psychologischer Raffinesse vor, wie Rache zu einer logischen Konsequenz langjähriger Verbitterung wird. Tanner, die eine Gewaltserie steuert, fordert Haller und sein "Auge" Niko Falk (Andreas Guenther) zu einem Rätsel heraus.
Psychoanalyse und Selbstjustiz
Das Drehbuch von Uli Brée und die Regie von Michaela Kezele entführen das Publikum in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen. Die persönliche Verstrickung Hallers ist dabei der eigentliche Motor der Handlung. Dass Grischka Tanner Niko Falk kurz vor der Entführung kennenlernte und ein Date mit ihm hatte, hält Alex nicht für einen Zufall. Er erkennt schnell: Er ist Teil eines undurchsichtigen Planes. Um diesen zu durchdringen, vertraut sich Alex dem Wissen der charismatischen "Freudianerin" Anna Bernays (Dennenesch Zoudé) an. Doch als er versteht, welche Schuld ihm angelastet wird, schwebt der Sonderermittler bereits in größter Gefahr.
Dieser Fall setzt auf psychologische Spannung statt auf hohes Tempo. Er beleuchtet das Spannungsfeld von Gewalterlebnissen, Ohnmachtsgefühlen und dem Drang nach Selbstjustiz, die frühere Opfer zu Tätern macht.
Ein Must-See für Krimi-Fans
Wer heute Abend einschaltet, erlebt eine atmosphärisch dichte Episode des Wien-Krimis. Philipp Hochmair überzeugt erneut als blinder Ex-Kommissar, der diesmal nicht nur den Mordfall lösen muss, sondern sich den Dämonen seiner eigenen Vergangenheit stellt. Getragen wird die melancholische Grundstimmung von der starken Ursula Strauss als ambivalente Gegenspielerin. "Blind ermittelt - Geister der Vergangenheit" spielt meisterhaft mit Erinnerungslücken, Schuld und Rache. Es ist ein fesselnder Krimi, der mehr zur Reflexion anregt als zur schnellen Auflösung drängt - und deshalb zu den stärksten Beiträgen der "Blind ermittelt"-Reihe zählt.