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Explosiv, erbarmungslos, echt: Hamburg-Krimi "Sonderlage: Der Angriff" heute (19.08.2025) auf RTL

Dienstag, 19.08.2025 13:36 Uhr | Tags: RTL, Krimi
Faruk (David A. Hamade, l.) hat inzwischen einige Gäste. Er fragt Murat (Ugur Kaya, r.), warum sein Chef nicht kommt.
Faruk (David A. Hamade, l.) hat inzwischen einige Gäste. Er fragt Murat (Ugur Kaya, r.), warum sein Chef nicht kommt.
© RTL / Nadja Klier

Ein lauer Sommerabend, Popcorn und das vertraute Gefühl eines deutschen Fernsehkrimis, der sich in den sicheren Gewässern des Bekannten bewegt. Doch wer heute (19.08.2025) um 20:15 Uhr bei RTL einschaltet, um die Wiederholung von "Der Angriff" aus der Krimireihe "Sonderlage - Ein Hamburg-Krimi" zu sehen, wird überrascht sein. Dieser Film ist kein Wohlfühlkrimi. Er ist ein Adrenalin-gefüllter Schock, der die Zuschauer von den gemütlichen Sofas in die nüchterne, klaustrophobische Atmosphäre einer Polizeileitstelle katapultiert.

Der Krimi "Der Angriff" beginnt mit einem Paukenschlag, der ganz Hamburg erzittern lässt: zwei heftige Explosionen. Eine an den pulsierenden Landungsbrücken, die andere auf einer Hafenfähre. Während draußen das Chaos ausbricht, Schwerverletzte und Tote zu beklagen sind, spielt sich die eigentliche Hölle in einem unscheinbaren Raum ab. Es ist der Ort, an dem kühle Köpfe die schwierigsten Entscheidungen treffen müssen: die Sonderlage-Leitstelle der Hamburger Polizei.

Die wahre Macht hinter den Kulissen

Der Film fokussiert sich bewusst nicht auf die Ermittlungen im klassischen Sinne, sondern auf die hochgradig angespannte Arbeit der Befehlsstelle. Das ist die größte Stärke des Films und das, was ihn von der Masse abhebt. Hier wird nicht in den Straßen nach Spuren gesucht oder mit Verdächtigen gestritten. Stattdessen werden auf Bildschirmen Situationen analysiert, Strategien entworfen und Befehle erteilt. Es ist ein quasi-dokumentarischer Ansatz, der die Komplexität und den Druck, unter dem die Polizei in solchen Ausnahmesituationen agiert, beängstigend realistisch darstellt. Der Erpresser fordert 200 Millionen Euro und droht mit einem "großen Knall", sollte die Polizei nicht kooperieren.

Im Zentrum dieses Sturms steht Verena Klausen, meisterhaft verkörpert von Henny Reents. Ihre Figur ist das emotionale und professionelle Herzstück der Reihe. Klausen ist nicht die impulsive Einzelgängerin, die sich über Regeln hinwegsetzt, um ihren Willen durchzusetzen. Sie ist eine stoische, analytische Führerin, deren Ruhe in jeder Sekunde des Chaos spürbar ist. Doch selbst diese scheinbar unantastbare Autorität muss sich internen Gegnern und den tief verwurzelten patriarchalen Strukturen innerhalb der Polizei stellen.

Ein starkes Frauen-Trio

Verena Klausen steht nicht allein im Kampf gegen die Bedrohung. An ihrer Seite sind zwei ebenso starke Frauen: die Fallpsychologin Karen, gespielt von Annette Paulmann, die versucht, die Psyche der Täter zu ergründen, und die Kommunikationsspezialistin Mely (Banafshe Hourmazdi), die direkt mit den Erpressern verhandelt. Dieses Trio bildet das schlagkräftige Herz der Sonderlage. Es ist eine faszinierende Konstellation, die das Potenzial für eine ganze Serie hat.

Kritik und Lob verschmelzen zu einem Ganzen

Während die Inszenierung, der Schnitt und die beklemmende Atmosphäre, die durch die kühle Bildgestaltung erzeugt wird, fast durchweg gelobt werden, gab es auch Stimmen, die die Charakterzeichnung als etwas hölzern empfanden. Doch genau diese Nüchternheit, die sich aus dem authentischen, quasi-dokumentarischen Ansatz ergibt, mag für den einen oder anderen gewöhnungsbedürftig sein. Das ist kein Zufall, sondern ein bewusst gewähltes Stilmittel, um die unerbittliche Realität der Polizeiarbeit in Extremsituationen zu zeigen.

"Der Angriff" ist mehr als nur ein Krimi - er ist eine schonungslose Analyse von Moral, Macht und der Suche nach Menschlichkeit in ausweglosen Situationen. Er zwingt die Zuschauer, sich mit den ethischen Dilemmata auseinanderzusetzen, die hinter den blauen Lichtern und Sirenen verborgen liegen. Und das ist eine Seltenheit in der deutschen TV-Landschaft, die ihn zu einem Must-See für alle Fans macht, die den Mut haben, die Komfortzone der altbekannten Krimis zu verlassen.


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