Kanzlei Liebling Kreuzberg: Lisas Kampf zwischen Kiez und Karriere - heute (21.11.2025) in der ARD

© ARD Degeto Film/Odeon Fiction/Britta Krehl/Composing: Leni Wesselman
Mit einer neuen Episode nimmt die viel beachtete Neuauflage der Kultserie "Liebling Kreuzberg" weiter Fahrt auf. "Kanzlei Liebling Kreuzberg - Bewährungsprobe" läuft heute (21.11.2025) um 20:15 Uhr in der ARD und bildet den zweiten 90-Minüter dieser spannenden Reihe, die respektvoll an das Erbe von Manfred Krugs legendärem Original anknüpft. Im Zentrum steht diesmal der ultimative Test für die junge Anwältin, die nicht nur einen Namen zu verteidigen hat. "Kanzlei Liebling Kreuzberg - Bewährungsprobe" ist auch über die ARD Mediathek abrufbar.
Idealismus trifft auf raue Realität
Lisa Liebling (Luise von Finckh) ist als vollwertiges Kanzleimitglied in die Fußstapfen ihres legendären Großvaters getreten. Ihr Herz schlägt für den Kiez, ihr Idealismus ist grenzenlos, und ihr Ziel ist nichts weniger als echte Gerechtigkeit. Diese Haltung führt jedoch sofort zu Spannungen. Guerilla-Marketing mit Abrisszetteln an Ampelmasten und ein Faible für Pro-Bono-Mandate sind nicht gerade nach dem Geschmack von Mitinhaberin Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide). Talia ist eine Juristin alter Schule, die Pragmatismus und Verantwortung über emotionale Impulse stellt.
Die gestandene Anwältin entscheidet sich für einen radikalen Test: Sie überlässt der neuen Partnerin scheinbar das gesamte Ruder und stellt Lisas Verantwortungsfähigkeit sowie Ausdauer eine Woche lang auf die Probe. Die Feuerprobe lässt nicht lange auf sich warten. Talias rechte Hand, Cem Oktay (Emre Aksizoglu), verschafft Lisa die ersehnte Bewährungschance – und zwar ausgerechnet beim Straßenmusiker Peter "Kruste" Krustkowski (Fridolin Sandmeyer). Was als lässlicher Platzverweis wegen Ruhestörung beginnt, entwickelt sich rasant zu einem ernsthaften Fall um das essenzielle Recht auf Kunstfreiheit.
Ein Balanceakt zwischen Recht und Gewissen
Während Lisa mit unkonventionellen Methoden im Kiez kämpft, hat Talia selbst alle Hände voll zu tun. Sie setzt sich für eine Kindererzieherin ein, deren Leben durch einen fatalen Behandlungsfehler komplett aus den Fugen geraten ist. Die Parallelität dieser Fälle unterstreicht den hohen gesellschaftlichen Anspruch der Serie, die juristische Auseinandersetzung nicht nur im Paragrafendschungel, sondern auch mitten im Leben verortet.
Zusätzlich weckt Lisas Idealismus das Interesse von Juraprofessorin Petra Jacobi (Leslie Malton), die in der Kanzlei Hilfe gegen ein rufschädigendes Meme im Netz sucht. Dieser Fall wird zur eigentlichen Zerreißprobe für Lisa. Als sie die Hintergründe der Professorin enthüllt, muss sie eine schmerzhafte Entscheidung treffen. Ihr tiefer Sinn für Gerechtigkeit zwingt sie, das Gesetz zu umgehen – ein Schritt, der ihre junge Karriere unmittelbar aufs Spiel setzt.
Konsequente Fortsetzung mit eigenem Geist
"Bewährungsprobe" setzt die Neuauflage von "Kanzlei Liebling Kreuzberg" mit bemerkenswerter Konsequenz fort. Die Chemie zwischen Luise von Finckh als impulsiver, aber prinzipientreuer Lisa und Gabriela Maria Schmeide als kühl-pragmatischer Dr. Jahnka ist das Herzstück des Films. Die Kritiker loben, dass der Film es schafft, mit unkonventionellen Methoden Lisas Balancieren zwischen Kieznähe und juristischem Ernst darzustellen, während Talia sie auf Herz und Nieren testet.
Die Produktion mixt das unverwechselbare Berliner Milieu mit einem ironischen Ton und einem klaren gesellschaftlichen Anspruch. Es ist eine moderne Variation des alten Seriengeists, die sich aber fest im Heute verankert und eigene Akzente setzt. Statt in nostalgischer Wiederholung zu verharren, überzeugt der Film durch eine pointierte Figurenführung. Lisa Liebling muss beweisen, wofür sie wirklich steht: zwischen Loyalität und Aufbruch, zwischen starrem Recht und gelebter Gerechtigkeit, zwischen Risiko und Verantwortung. Dieser Film ist ein Muss für alle, die spannendes Anwaltskino mit Herz und Berliner Schnauze schätzen.








