Mehr als nur Pink: Warum "Barbie" eine popkulturelle Revolution ist

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Als der Film "Barbie" im Sommer 2023 in die Kinos kam, ahnte kaum jemand, dass er nicht nur die Leinwände, sondern auch die gesellschaftliche Debatte erobern würde. Unter der meisterhaften Regie von Greta Gerwig entpuppte sich die bunte Komödie über eine Plastikpuppe als ein kluges, visuell opulentes und zutiefst emotionales Werk. Seit einigen Tagen ist "Barbie" bereits über Amazon Prime zum Streamen verfügbar, heute Abend (16.08.2025) um 20:15 Uhr läuft der Film aber auch auf dem linearen TV-Sender Prime TV innerhalb des Prime Angebotes - und er ist weit mehr als nur ein oberflächlicher Kinospaß. In beiden Fällen ist eine aktive (kostenpflichtige) Prime Mitgliedschaft Voraussetzung. Neumitglieder profitieren von einem 30-tägigen Gratiszeitraum, danach kostet Amazon Prime aktuell 8,99 Euro/Monat.
Der Traum vom Barbieland zerbricht an der Realität
Die Geschichte beginnt mit einem augenzwinkernden Zitat aus dem Sci-Fi-Klassiker "2001: Odyssee im Weltraum" und führt uns direkt in die scheinbar perfekte Welt von Barbieland. Hier führen zahlreiche Barbies - von der Präsidentin bis zur Ärztin - ein makelloses Leben. Die Kens, darunter auch Ken (Ryan Gosling), sind lediglich schmückendes Beiwerk. Doch die Idylle bröckelt, als Stereotyp-Barbie (Margot Robbie) plötzlich von existenziellen Fragen geplagt wird. Ihre Füße sind flach, ihre Gedanken düster - und so beginnt eine turbulente Reise in die reale Welt.
In Los Angeles werden Barbie und Ken mit einer Realität konfrontiert, die so gar nicht in die pinke Perfektion passt. Barbie entdeckt eine Welt voller Patriarchat, Selbstzweifel und menschlicher Komplexität. Auf der Suche nach ihrer Besitzerin, der Teenagerin Sasha, trifft sie auf deren Mutter Gloria (America Ferrera), die ebenfalls mit gesellschaftlichen Erwartungen ringt. Während Barbie beginnt, ihre eigene Identität jenseits ihrer ursprünglichen Rolle zu hinterfragen, entdeckt Ken das Prinzip des Patriarchats - mit fatalen Folgen für Barbieland.
Ein Ensemble voller Stars und ikonischer Charaktere
Der Erfolg des Films liegt nicht nur in der genialen Regie und dem cleveren Drehbuch, sondern auch in der herausragenden Besetzung. Neben dem brillanten Hauptdarstellerduo Robbie und Gosling glänzen zahlreiche Stars in ikonischen Nebenrollen. Will Ferrell verkörpert den skurrilen CEO von Mattel, während Kate McKinnon als "komische Barbie" die Regeln von Barbieland auf humorvolle Weise bricht. Die Vielfalt der Charaktere ist beeindruckend und spiegelt die vielen Facetten von Identität wider. Ob Issa Rae, Emma Mackey oder Dua Lipa als verschiedene Barbie-Versionen oder Michael Cera, Simu Liu und John Cena als die vielen Kens - jeder Einzelne trägt dazu bei, dass die Geschichte Tiefe gewinnt.
Der visuelle Stil ist ein Feuerwerk aus knalligen Farben und kunstvollen Sets, das mit viel Liebe zum Detail kreiert wurde. Unter der glitzernden Oberfläche verbirgt sich jedoch ein tiefgründiger Kern. Regisseurin Gerwig gelingt es, feministische Themen, Kritik am Kapitalismus und eine zutiefst persönliche Reise der Selbstfindung mit Witz und Herz zu verbinden. Der Film war ein weltweiter Kassenschlager und spielte über 1,4 Milliarden US-Dollar ein. Bei den Oscars 2024 wurde er achtfach nominiert und gewann für den besten Song "What Was I Made For?" von Billie Eilish. Ein popkulturelles Ereignis der Extraklasse war auch das virale Phänomen "Barbenheimer", bei dem Millionen von Zuschauern den Film zusammen mit "Oppenheimer" im Kino sahen.
"Barbie" ist kein oberflächlicher Werbefilm, sondern ein kluges, emotionales und gesellschaftskritisches Werk, das mit Witz und Charme zum Nachdenken anregt. Greta Gerwig hat einen Film geschaffen, der Generationen verbindet - und uns zeigt, dass selbst eine Plastikpuppe eine tiefgründige Geschichte über das Menschsein erzählen kann.