TV-Tipp: Krimi "Die Diplomatin - Vermisst in Rom" mit Natalie Wörner heute (12.07.2025) in der ARD

© ARD Degeto/Roland Suso Richter
Heute Abend (12.07.2025 um 20:15 Uhr) entführt uns die ARD in die ewige Stadt Rom, wo Natalia Wörner als deutsche Botschafterin Karla Lorenz in "Die Diplomatin - Vermisst in Rom" ihren siebten Fall löst. Unter der Regie von Roland Suso Richter erwartet die Zuschauer ein packender Thriller, der weit mehr ist als nur ein Geiseldrama. Der Film, der heute als Wiederholung läuft und natürlich auch in der ARD Mediathek verfügbar ist, zieht uns in ein Netz aus Lügen, Politik und unbequemen Wahrheiten.
Ein Konzert wird zum Albtraum
Alles beginnt bei einem Konzert in Rom, das jäh von einem Überfall unterbrochen wird. Die junge Ines, Tochter des deutschen Multimillionärs und Bauunternehmers Robert Felting (Francis Fulton-Smith), wird entführt. Doch sie ist nicht allein: Auch Karlas Mitarbeiter Nikolaus Tanz (Jannik Schümann) gerät in die Hände der Kidnapper. Diese bislang unbekannte Gruppe, die sich als Aktivisten zu erkennen gibt, stellt eine klare Forderung: Schadensersatz für die Todesopfer eines Hauseinsturzes, für den sie Felting verantwortlich machen. Das Pikante daran: Die Entführer wollen ausschließlich mit Karla Lorenz verhandeln.
Zwischen Protokoll und Gewissen
Für Karla Lorenz, die sich gerade erst auf ihre neue Wirkungsstätte gefreut hat, bedeutet dieser Fall eine sofortige Feuertaufe. Sie muss das Protokoll beiseiteschieben, denn in diesem hochexplosiven Geiseldrama tickt die Uhr. Das Drehbuch von Christoph Busche führt die Diplomatin in ein gefährliches Geflecht aus undurchsichtigen Millionengeschäften und politischem Kalkül. Während die römische Chefermittlerin Motte (Clelia Sarto) und der rechtspopulistische Minister Romagnoli (Paolo Manchetti) ihre eigenen Interessen verfolgen, muss Karla auf ihren Instinkt vertrauen.
Besonders fesselnd wird die Dynamik durch Jannik Schümanns Rolle als Nikolaus Tanz. Er entwickelt im Verlauf der Geschichte nach und nach Verständnis für die Motive der Geiselnehmer - eine Entwicklung, die Karla Lorenz vor zusätzliche Herausforderungen stellt und die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen lässt. Mit der Unterstützung ihres Lebenspartners Jan (Alexander Beyer) ermittelt die Botschafterin auf eigene Faust und setzt ihre Hoffnung ausgerechnet auf Ines Mutter Sabine (Ulrike Tscharre), die ein verschwundenes Gutachten beschaffen soll, das ihren Mann möglicherweise belastet.
Warum dieser Krimi mehr als nur Unterhaltung bietet
"Die Diplomatin - Vermisst in Rom" ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata und der Verantwortung von Eliten. Der Film beleuchtet, wie weit ehrwürdige Institutionen in einen vertuschten Bauskandal verwickelt sind und stellt die Frage, ob Gerechtigkeit nur außerhalb des etablierten Systems zu finden ist. Mit einer starken italienisch-deutschen Besetzung und der Newcomerin Greta Geyer als entführte Ines bietet dieser Thriller beste Unterhaltung und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Wer einen intelligenten und vielschichtigen Krimi schätzt, in dem es um mehr geht als nur die Suche nach Tätern, wird an diesem Abend definitiv auf seine Kosten kommen.