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Der Schatten über der Trauer: Drama "Was von der Liebe bleibt" konfrontiert mit strukturellem Misstrauen - heute (14.11.2025) als Free-TV-Premiere auf 3sat

Freitag, 14.11.2025 15:27 Uhr | Tags: 3sat, Free-TV-Premiere, Drama
Ilyas (Serkan Kaya, M.) ringt um Fassung, während die Polizisten Wöller (Milian Zerzawy, l.) und Mertens (Joachim Paul Assböck, r.) ihn befragen.
Ilyas (Serkan Kaya, M.) ringt um Fassung, während die Polizisten Wöller (Milian Zerzawy, l.) und Mertens (Joachim Paul Assböck, r.) ihn befragen.
© ZDF/Erik Molberg Hansen

Ein tief bewegendes und hochaktuelles Fernsehdrama feiert heute Abend (14.11.2025) um 20:15 Uhr seine Free-TV-Premiere in 3sat: "Was von der Liebe bleibt". Der Film von Kanwal Sethi ist keine simple Kriminalgeschichte, sondern eine beklemmende und emotional zermürbende Auseinandersetzung mit den fatalen Folgen von Hass, Verlust und institutionellem Misstrauen, das sich wie ein Schleier über die Trauer einer Familie legt. "Was von der Liebe bleibt" ist für eine Woche auch über die Mediathek abrufbar.

Ein Leben endet abrupt

Ilyas (Serkan Kaya) und Yasemin (Seyneb Saleh) führten ein gemeinsames Leben, geprägt von 15 Jahren Liebe und ihrer gemeinsamen Tochter Senna (Amira Demirkiran). Ihre Welt in Berlin scheint gefestigt - bis zum Tag, als das Entsetzliche geschieht: Yasemin wird ohne erkennbares Motiv in ihrem eigenen Café von Unbekannten erschossen. Das Leben von Ilyas und Senna steht von einer Sekunde auf die andere still. Die Fassungslosigkeit über den Verlust wird jedoch schnell von einer neuen, erschütternden Realität überschattet.

Vom Opfer zum Verdächtigen

Anstatt uneingeschränkte Unterstützung und Aufklärung zu erfahren, sieht sich Ilyas plötzlich selbst im Fokus der Ermittlungen. Die Polizei beginnt, im familiären Umfeld zu suchen und schließt eine rassistisch motivierte Tat vorschnell aus der Betrachtung aus. Als die Ermittler Yasemin sogar ein Doppelleben unterstellen, verlieren Vater und Tochter zunehmend den Boden unter den Füßen. Die willkürlichen und zunehmend absurden Anschuldigungen, die aus der Perspektive des verzweifelten Witwers oft rassistische Voreingenommenheit widerspiegeln, beginnen Ilyas zutiefst zu zermürben.

Das Drama, das sich nun entspinnt, ist doppelt grausam: Ilyas kann nicht nur nicht um seine große Liebe trauern und für Senna da sein, sondern er beginnt durch den Druck der Ermittlungen auch, an der Liebe und Treue seiner Frau zu zweifeln. Der Verlust verwandelt sich in Misstrauen - die letzte und schmerzhafteste Zerstörung, die der Täter in der Familie anrichten konnte.

Die leisen Töne des Rassismus

"Was von der Liebe bleibt" überzeugt als klug inszeniertes Fernsehdrama, das bewusst auf plakative Effekte verzichtet. Regisseur Kanwal Sethi nutzt eine leise Tonalität und eine präzise Figurenzeichnung, um auf erschreckende Weise strukturellen Rassismus und das institutionelle Misstrauen gegenüber Minderheiten offenzulegen. Die Besetzung, allen voran Serkan Kaya als Ilyas, Amira Demirkiran als Tochter Senna und Seyneb Saleh als die ermordete Yasemin, trägt die emotionale Wucht der Geschichte. Sie alle liefern ein vielschichtiges Porträt einer Familie im Ausnahmezustand. Der Film besticht durch seine dichte, bedrückende Atmosphäre und den Mut, keine einfachen Antworten zu liefern. "Was von der Liebe bleibt" ist ein wichtiges Stück Fernsehen, das nicht nur betroffen macht, sondern auch dringend zum Nachdenken über gesellschaftliche Mechanismen anregt.


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