Leipzig-Tatort "Falsches Leben" taucht in die DDR-Geschichte ein - heute (01.09.2025) im MDR

© MDR/Andreas Wünschirs
Der MDR taucht heute (01.09.2025) um 20:15 Uhr tief in die Vergangenheit der deutschen Teilung ein und wiederholt den Leipzig-Tatort mit dem Titel "Falsches Leben". Die Folge mit dem beliebten Duo Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) ist kein gewöhnlicher Krimi. Sie ist ein intensives Drama, das die Grenzen zwischen Schuld und Rache verwischt und eine Brücke von den politischen Verbrechen der DDR-Zeit bis in die Gegenwart schlägt. Der Leipzig-Tatort "Falsches Leben" ist auch über die ARD Mediathek verfügbar.
Ein Fall mit historischer Tiefe
Was zunächst als tragischer Unfall in einem brennenden Jugendzentrum beginnt, entwickelt sich schnell zu einem komplexen Geflecht aus Lügen, Verrat und jahrzehntelangem Hass. Der Mord an dem geistig behinderten Ulf Meinert (Peter Schneider) führt Saalfeld und Keppler auf eine Spur, die bis in das Jahr 1968 zurückreicht - zu einem der dunkelsten Kapitel der DDR-Geschichte: der Sprengung der Leipziger Universitätskirche.
Der Fall verknüpft die persönliche Tragödie der Mutter des Opfers, Hannah Wessel (Thekla Carola Wied), mit den Machenschaften der Stasi und der Gier nach Macht und Geld. Die Verbindung zu den Demonstrationen gegen die Sprengung der Kirche verleiht dem Fall eine politische Dimension, die den Zuschauer fesselt und nachdenklich stimmt.
Der Boxkampf, der in die Geschichtsbücher eingeht
Neben der tiefgründigen Handlung bietet "Falsches Leben" auch die typischen "Tatort"-Momente, die das Format so kultig machen. Allen voran: Der Faustkampf zwischen Kommissar Keppler und dem Verdächtigen Norbert Zirner (Volkmar Kleinert) in der 61. Minute. Keppler, im weißen Unterhemd und mit der ihm eigenen ruppigen Art, liefert sich einen kurzen, aber denkwürdigen Boxkampf. Es ist ein Moment, der die raue, unkonventionelle Seite des Ermittlers perfekt einfängt und einen starken Kontrast zur emotionalen Schwere des Falls bildet. Auch das ständige Geplänkel zwischen Saalfeld und Keppler, das von bissigem Humor und gegenseitiger Zuneigung geprägt ist, verleiht der Folge einen besonderen Charme.
Ein Star-Ensemble und ein lohnenswertes Fazit
Die Folge glänzt mit einem beeindruckenden Ensemble, das dem komplexen Drehbuch Leben einhaucht. Neben den Hauptdarstellern brillieren Thekla Carola Wied als trauernde Mutter und Dieter Mann als undurchsichtiger Antiquitätenhändler Ludwig Kleeberg. Lavinia Wilson und Sergej Moya runden den prominenten Cast ab.
Trotz der Fülle an Themen, die von Jugendkriminalität bis zu Stasi-Vergangenheit reichen, schafft es Regisseur Hajo Gies in seinem 20. "Tatort"-Jubiläum, die einzelnen Handlungsstränge zu einem spannenden Ganzen zu verweben. Die Folge mag anspruchsvoll sein, aber sie belohnt den aufmerksamen Zuschauer mit einer fesselnden Geschichte, die tief berührt und zum Nachdenken anregt.
Ja, das Einschalten lohnt sich definitiv. Der Leipzig-Tatort "Falsches Leben" ist ein spannender Krimi, der nicht nur unterhält, sondern auch ein wichtiges Stück deutscher Geschichte aufarbeitet und zeigt, wie die Schatten der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen.