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Majestätisch, dramatisch, unvergessen: Monumentalfilm "Cleopatra" heute (07.09.2029) auf 3sat

Sonntag, 07.09.2025 10:52 Uhr | Tags: 3sat, Drama
Imperien treffen aufeinander, Ägypten in Rom: Cleopatra (Elizabeth Taylor) ist in Rom angekommen und hat sich von ihrem Thron erhoben, um Caesar und Marcus Antonius zu begrüßen.
Imperien treffen aufeinander, Ägypten in Rom: Cleopatra (Elizabeth Taylor) ist in Rom angekommen und hat sich von ihrem Thron erhoben, um Caesar und Marcus Antonius zu begrüßen.
© ZDF/Bob Penn, Norman Simeons, © 2023 Twentieth Century Fox Film Corporation

Wenn das Fernsehen heute Abend um 20:15 Uhr den Monumentalfilm "Cleopatra" auf 3sat zeigt, ist das mehr als nur eine Wiederholung. Es ist eine Zeitreise zurück in eine Ära, in der Hollywood noch keine Grenzen kannte - weder bei den Budgets noch bei den Dramen hinter den Kulissen. Mit einer Laufzeit von über vier Stunden, astronomischen Produktionskosten und einer der berühmtesten Liebesgeschichten der Filmgeschichte ist "Cleopatra" von 1963 ein echtes Meisterwerk der Extravaganz, dessen Mythos fast so gross ist wie der der ägyptischen Königin selbst.

Eine Königin der Gagen und des Dramas

Im Zentrum dieses filmischen Epos steht Elizabeth Taylor in der Rolle der legendären Cleopatra. Mit dieser Rolle schrieb sie nicht nur Geschichte, sondern auch neue Rekorde: Als erste Schauspielerin erhielt sie eine Million Dollar Gage. Doch dank cleverer Vertragsdetails stieg ihre Bezahlung am Ende auf über sieben Millionen Dollar, da die Dreharbeiten weit länger dauerten als ursprünglich geplant. Das Drama hinter der Kamera war dabei fast so spektakulär wie auf der Leinwand. Taylor erlitt eine lebensbedrohliche Lungenentzündung, was eine Tracheotomie und die Verlegung der Dreharbeiten von London nach Rom nötig machte. Zudem entfachte sich am Set eine leidenschaftliche und öffentliche Affäre zwischen ihr und Richard Burton, der Marcus Antonius spielte. Die beiden verliebten sich so unsterblich, dass ihre turbulente Beziehung beinahe genauso legendär wurde wie der Film. Ein witziges Detail: Taylor, die am ersten Drehtag noch zitternd und verkatert war, fand in Burton "plötzlich sehr liebenswert", obwohl sie ihn zunächst nicht ausstehen konnte.

Der Stoff aus dem die Legenden sind

Der Film selbst erzählt die Geschichte der letzten Königin Ägyptens, die das römische Imperium ins Chaos stürzte. Zuerst verfällt ihr Julius Caesar (gespielt von Rex Harrison), der aus taktischen Gründen nach Ägypten reist, aber sein Herz an die junge Königin verliert. Caesar heiratet sie nach ägyptischem Brauch und zeugt mit ihr einen Sohn, Caesarion, der in Cleopatras Augen der rechtmässige Erbe Roms sein soll. Nach Caesars Ermordung durch römische Senatoren kehrt Cleopatra nach Ägypten zurück. Jahre später trifft sie auf Marcus Antonius, den sie um Geld für ihre Truppen bittet und der sich Hals über Kopf in sie verliebt. Die beiden schmieden Pläne, die gegen die Macht von Caesars Neffen Octavian gerichtet sind. Die Geschichte gipfelt in der dramatischen Seeschlacht von Actium, die das Ende ihrer Herrschaft und den Aufstieg Octavians zum ersten römischen Kaiser besiegelt. Historisch gesehen ist dies ein Konflikt zwischen zwei Kulturen, doch der Film inszeniert ihn meisterhaft als tragische und epische Liebesgeschichte.

Von Kostümwahnsinn und einem Komparsen mit Gelato

Die schiere Opulenz des Films ist bis heute unerreicht. Allein die Garderobe von Elizabeth Taylor war rekordverdächtig: Sie trug 65 verschiedene, massgefertigte Kostüme, die zusammen fast 200.000 Dollar kosteten. Auch die 79 gigantischen Filmsets, die in Italien gebaut wurden, waren so materialintensiv, dass es in der Region zu einem Baustoffmangel kam. Ein komischer Zwischenfall blieb ebenfalls unvergessen: Der spektakuläre Einzug Cleopatras in Rom musste neu gedreht werden, weil ein Komparse im Hintergrund seelenruhig Gelato verkaufte. Das zeigt, wie sehr jeder noch so kleine Moment perfektioniert werden musste. Trotz all dieser Mühen erlitt Elizabeth Taylor nach eigenen Angaben einen Schock, als sie den fertigen Film zum ersten Mal sah. Eine kleine Randnotiz zur politischen Brisanz: Da Elizabeth Taylor jüdisch war, wurde ihr die Einreise nach Ägypten verweigert, was Dreharbeiten im Land unmöglich machte.

Warum wir "Cleopatra" auch heute noch sehen

"Cleopatra" ist kein Film, den man einfach nur "anschaut", sondern den man erlebt. Für Filmfans ist er ein Lehrstück über Ausstattung und Inszenierung, ein Denkmal filmischer Extravaganz. Historisch Interessierte bekommen einen visuell beeindruckenden Zugang zur Antike, auch wenn die historischen Fakten dramaturgisch verarbeitet wurden. Theater- und Literaturfreunde werden die tragische Liebesgeschichte im Stile Shakespeares in Cinemascope lieben. Der Film hat sich zu einem Kultklassiker entwickelt, der die Zuschauer auch nach über 60 Jahren noch in seinen Bann zieht. Und wer nach den vier Stunden "Cleopatra" noch tiefer in die Materie eintauchen will, dem bietet 3sat direkt im Anschluss die passenden Dokumentationen "Cäsar und Kleopatra - Macht oder Liebe?" und "Frauen, die Geschichte machten: Kleopatra". Ein kompletter Abend ganz im Zeichen der ägyptischen Königin, die zwei der mächtigsten Männer Roms in ihren Bann zog.


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