"Polizeiruf 110: Angst" lässt heute (24.07.2025) im RBB die Luft brennen

© rbb/ORB/Christa Köfer
Heute Abend (24.07.2025 um 20:15 Uhr) wiederholt der RBB einen "Polizeiruf 110"-Klassiker, der auch fast 25 Jahre nach seiner Erstausstrahlung nichts von seiner beklemmenden Aktualität verloren hat: "Angst". Es ist der dritte Fall für die Potsdamer Kriminalhauptkommissarin Wanda Rosenbaum (Jutta Hoffmann), die an der Seite des unvergesslichen Polizeihauptmeisters Horst Krause (Horst Krause) ermittelt. Dieser Krimi ist nicht nur ein spannendes Drama, sondern verwebt geschickt fiktionale Elemente mit einem realen Ereignis aus dem Jahr der Erstausstrahlung - einem Castor-Transport, der Brandenburg durchquerte. Das Ergebnis ist ein packendes Stück Fernsehgeschichte, das den Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann zieht.
Ein verzweifelter Mann und ein tödliches Geheimnis
Die Geschichte beginnt dramatisch: Polizeihauptmeister Horst Krause wird zu einem Kirchturm gerufen, auf dem Paul Claussen (Jochen Nickel) zu stehen scheint, bereit, in die Tiefe zu springen. Kriminalhauptkommissarin Wanda Rosenbaum (Jutta Hoffmann) zögert keine Sekunde, den Kirchturm zu erklimmen und Claussen ins Gewissen zu reden. Ihr gelingt es, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch die Erleichterung währt nur kurz. Auf dem Weg ins Krankenhaus springt Claussen aus dem Krankenwagen und flieht.
Als Rosenbaum und Krause seine Ehefrau aufsuchen wollen, um sie zu informieren, erwartet sie eine grausige Entdeckung: Die unheilbar an Leukämie erkrankte Frau liegt tot auf dem Küchentisch, offensichtlich erschlagen. Alles deutet darauf hin, dass Claussen ihr Leid beenden wollte und sich anschließend selbst das Leben nehmen wollte. Doch nun ist er auf der Flucht und die Jagd nach ihm beginnt.
Die tickende Zeitbombe Kernkraftwerk
Claussens letzte Anstellung führte die Ermittler zum Kernkraftwerk Rheinsberg, wo er aufgrund persönlicher Probleme entlassen wurde. Dort stoßen Rosenbaum und Krause auf eine beunruhigende Situation. Eine seltsame Detonation am Vortag lässt den Verdacht aufkommen, dass Claussen nicht nur verzweifelt, sondern auch hochgefährlich ist und seinen ehemaligen Arbeitgeber erpresst. Die Brisanz des Falles steigt ins Unermessliche, da just in diesem Moment ein Castor-Transport durch Brandenburg rollen soll. Claussen, der scheinbar nichts mehr zu verlieren hat, wird zu einer unberechenbaren Gefahr auf einem potenziellen Amoklauf.
Wanda Rosenbaum (Jutta Hoffmann) versucht verzweifelt, Kontakt zu Paul Claussens Sohn Martin (Antonio Wannek) aufzubauen, da sie vermutet, dass er der Schlüssel zum Versteck seines Vaters ist. Doch Martin (Antonio Wannek) vertraut den Behörden nicht und trifft sich heimlich mit seinem Vater, was die Lage zusätzlich verkompliziert.
Doppelte Gefahr: Aktivisten und Erpresser
Parallel zu Claussens Fall stellt sich die Frage, ob auch Umweltaktivisten vor radikalen Mitteln nicht zurückschrecken und sich die verschiedenen Aktionen fatal überschneiden könnten. Ein beunruhigender Gedanke, der für Kommissarin Rosenbaum (Jutta Hoffmann) eine persönliche Note bekommt, denn ihre eigene Tochter Annette (Bettina Kurth) ist Teil der Atomkraftgegner-Szene. Durch sie erfährt die Kommissarin, dass tatsächlich etwas Illegales geplant ist.
Der Castor-Zug setzt sich trotz aller Proteste in Bewegung, und kurz darauf wird ein unbekanntes Flugobjekt gesichtet. Ein ferngesteuertes Modellflugzeug attackiert den Transport und wird von den Sicherheitskräften eliminiert. Doch Rosenbaum (Jutta Hoffmann) ahnt, dass dies nur der Anfang ist. Und sie behält recht. Nachdem es Krause (Horst Krause) gelingt, Paul Claussen (Jochen Nickel) ausfindig zu machen, erfahren die Ermittler*innen eine schockierende Wahrheit: Es ist Martins Sohn Martin (Antonio Wannek) zusammen mit seinem Freund Konrad Zeitz (Niels Bruno Schmidt), die hinter der Erpressung des Kernkraftwerkes stecken. Paul Claussen (Jochen Nickel) erzählt, dass seine Frau bei dem Versuch, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, unglücklich stürzte und sich dabei tödlich verletzte.
Rosenbaum (Jutta Hoffmann) und Krause (Horst Krause) setzen nun alles daran, Martin (Antonio Wannek) und Konrad (Niels Bruno Schmidt) aufzuhalten, bevor sie weiteres Unheil anrichten können. Die jungen Männer haben sich mit BGS-Uniformen getarnt und einen Kleinbus in ein Polizei-Fahrzeug umgespritzt. Diesen platzieren sie, mit einem Sprengsatz versehen, mitten auf den Gleisen, um den Castor-Transport zu stoppen. Ihr Plan scheitert jedoch, als die Technik versagt. Hilflos müssen sie mit ansehen, wie Rosenbaum (Jutta Hoffmann) und sogar Paul Claussen (Jochen Nickel) am Schauplatz eintreffen. In einem letzten verzweifelten Akt gelingt es Paul Claussen (Jochen Nickel) das Auto kurzzuschließen und von den Schienen zu bringen. Doch dann detoniert der Sprengsatz, und Paul Claussen (Jochen Nickel) stirbt vor den Augen seines Sohnes Martin (Antonio Wannek). Martin (Antonio Wannek) und Konrad (Niels Bruno Schmidt) werden festgenommen.
"Polizeiruf 110: Angst" ist ein düsterer, aber unglaublich fesselnder Krimi, der nicht nur durch seine spannende Handlung, sondern auch durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen von Jutta Hoffmann und Horst Krause besticht. Der Film schafft es, persönliche Dramen mit gesellschaftlichen Konflikten zu verknüpfen und lässt den Zuschauer bis zur letzten Minute mitfiebern. Einschalten lohnt sich, wenn Sie einen packenden Abend erleben wollen!